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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Ungewöhnliche Fremdkörper im Larynx (Fehler und Gefahren)

Poster Aerodigestivtrakt

  • corresponding author Anke Mertens - Universitätsklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Laszlo Scheinpflug - Universitätsklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Ulrich Vorwerk - Universitätsklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Nikolaos Davaris - Universitätsklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Juliane Grau - Kopfzentrum Leipzig, Leipzig
  • Christoph Arens - Universitätsklinik Magdeburg, Magdeburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc28

doi: 10.3205/cpo000729, urn:nbn:de:0183-cpo0007291

Veröffentlicht: 20. Juni 2013

© 2013 Mertens et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Fremdkörper im HNO-Bereich sind häufig. Bei der Verlegung der Luftwege kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Zum einen ist dies durch direkte Blockierung der Atemwege, zum anderen durch ein sekundäres Anschwellen der Schleimhaut durch den Fremdkörperreiz bedingt. Vor allem laryngeale Fremdkörper können zu akuter Luftnot führen.

Wir berichten über einen Patienten, der sich bei einem Fahrradsturz eine Unterarmfraktur sowie ein leichtes Schädelhirntrauma zuzog. Nach einer Woche kam es zu einer zunehmenden Dysphonie und -phagie. Bei der Endoskopie fiel eine Teilprothese auf, die im Kehlkopfeingang lokalisiert war. Hierdurch war die Intubation behindert. Aufgrund dessen erfolgten zunächst die Tracheotomie und schließlich die Entfernung der Prothese. Eine initiale Laryngoskopie hätte diesen Verlauf möglicherweise verhindern können.

Weiterhin berichten wir über einen Patienten, der sich durch das Verschlucken eines Fremdkörpers eine laryngeale Schleimhautverletzung zuzog. Die folgende Schwellung des Larynxeingangs mündete in einer Tracheotomie.

Dieser Patient hatte primär versucht mit einer Gabel Erbrechen auszulösen. Dabei verschluckte er diese. Initial konnte die Gabel mit dem flexiblen Endoskop vom Magen bis in den Hypopharynx gezogen werden. Eine weitere Bergung gelang nicht, da sich die Zinken in die laryngeale Fläche der Epiglottis gebohrt hatten. Aufgrund einer zunehmenden Larynxeingangsschwellung mit frustranen Bergungsversuchen mussten eine Notkoniotomie und schließlich eine Tracheotomie folgen. Die Gabel konnte in einem starren Rohr geborgen werden.

Möglicherweise hätte man diese Notfallsituation vermeiden können, wenn der Versuch der Entfernung der Gabel mit einem flexiblen Endoskop an einem relaxierten und intubierten Patienten in Vollnarkose durchgeführt worden wäre. Alternativ hätte eine Entfernung mittels Laparotomie in Erwägung gezogen werden können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.