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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die „andere“ Mandelentzündung – Manifestation hämato-onkologischer Erkrankungen im HNO Bereich

Poster Onkologie

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  • corresponding author Tobias Reiter - Klinukum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • P. R. Issing - Klinukum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc20

doi: 10.3205/cpo000721, urn:nbn:de:0183-cpo0007215

Veröffentlicht: 20. Juni 2013

© 2013 Reiter et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Hämatologische Erkrankungen können sich in unterschiedlichster Form manifestieren und sind daher Bestandteil verschiedener Fachrichtungen. Neben Symptomen der Knochenmarksinsuffizienz, kann – den HNO Bereich betreffend- eine zervikale Lymphadenopathie, eine hypertrophe Gingiva und ein erhöhte Infektanfälligkeit imponieren. Mitunter erfolgt die Arztkonsultation wegen persistenten Halsschmerzen und erst in der Folge kristallisiert sich eine schwere Systemerkrankung heraus.

Fall 1: Ein 25 jähriger Patient stellte sich mit zunehmenden Halsschmerzen, Dysphagie sowie allgemeiner Abgeschlagenheit in unserer Klinik vor. Zum Untersuchungszeitpunkt imponierten hyperplastische, livide verfärbte Tonsillen, sowie eine zervikale Lymphadenopathie bds. Laborchemisch imponierte eine Lympohozytose. Im Differenzialblutbild zeigten sich eine deutliche erhöhte Blastenzahl, sowie eine Anämie. Mit der Diagnose einer akuten Leukämie erfolgte die Verlegung des Patienten in die Hämato-Onkologie des UKGM.

Fall 2: Eine 48 jährige Patientin stellte sich mit massiven Schmerzen im Mund-/Rachenbereich bei reduziertem Allgemeinzustand in unserer Klinik vor. Enoral fanden sich diverse weißliche Aphthen bei insgesamte geröteter Schleimhaut. Des Weiteren zeigte sich eine zervikale Lymphadenopathie. Die Leukozytenzahl blieb unter Therapie konstant hoch. Zusätzlich kam es zum Abfall der Thrombozytenwerte. Die Diagnose einer AML wurde gestellt und die Patientin in die hämato-onkologische Abteilung des UKGM verlegt.

Obwohl die Therapie von hämatologisch-onkologischen Erkrankungen nicht primär in das Spektrum eines HNO –Arztes fällt, manifestieren sich diese Krankheiten initial auch im Kopf-/Hals Bereich. Bei Befundkonstellationen wie in unseren Fällen muss differenzialdiagnostisch neben einer akuten Infektion also auch eine myeloproliferative Erkrankung abgeklärt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.