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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Vergleich der Effekte unterschiedlicher Hörgeräte auf die Schallverarbeitung im primären auditorischen Cortex Mongolischer Wüstenrennmäuse

Poster Otologie

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  • corresponding author Konstantin Tziridis - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Sönke Ahlf - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Michael Heiden - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Holger Schulze - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2012;8:Doc05

doi: 10.3205/cpo000658, urn:nbn:de:0183-cpo0006587

Veröffentlicht: 19. April 2012

© 2012 Tziridis et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Pathologische Beeinträchtigungen des peripheren auditorischen Systems führen zu Hörschwellenverlusten, die beim Menschen im Allgemeinen durch den Einsatz individuell angepasster Hörgeräte (HG) zu kompensieren versucht werden. Nicht selten lösen diese Anpassungen vorhandene Hör- und Sprachwahrnehmungsdefizite aber nur unzureichend, so dass das HG vom Patienten abgelehnt wird. Da jedwede bewusste Wahrnehmung durch cortikale Verarbeitungsprozesse bestimmt wird, untersuchen wir in dieser Studie den Effekt zweier unterschiedlicher HG – eines Einkanal- (HG1) und eines Sechskanalgerätes (HG6) – auf die Schallverarbeitung im primären auditorischen Cortex (A1) Mongolischer Wüstenrennmäuse.

Einzel- und Multizellantworten (N=436) auf Reintöne wurden aus den linken A1 von 10 Tiere mit und ohne HG abgeleitet. In gesunden, normalhörenden Individuen fanden wir bei eingeschaltetem HG1 eine starke Erhöhung der Feuerrate und eine Verschiebung der Bestfrequenz (BF) im Vergleich zu Kontrollmessungen bei ausgeschaltetem HG. Im Gegensatz dazu zeigten die gleichen Tiere nach Hörschädigung (2 kHz, 115 dB, 75 min) keinerlei signifikante Steigerung der Aktivitätsrate oder Verschiebung der BF durch das HG1. Im Gegensatz zu diesen Effekten zeigten erste Ableitungen mit dem HG6 im hörgeschädigten Tier einen Anstieg der neuronalen Feuerrate und eine BF-Verschiebung vergleichbar der in gesunden Tieren.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass traumabedingte Veränderungen der cortikalen Schallverarbeitung durch die Verwendung eines einfachen Hörgeräts (HG1) nicht ausgeglichen werden können, während dies mit einem moderneren Gerät (HG6) zumindest verbessert zu sein scheint.

Wir danken der Firma Geers Hörgeräte für die Bereitstellung des HG6.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Die Firma Geers Hörgeräte hat uns 2 Hörgeräte zur Verfügung gestellt.