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Einfluss von ortsständigen mesenchymalen Stammzellen der Kopf-Hals-Region auf neutrophile Granulozyten des peripheren Blutes bei mikrobieller Stimulation
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Aktuelle Studien zeigen, dass ortsständige humane mesenchymale Stammzellen (MSCs) in der perivaskulären Region von unterschiedlichen Geweben und Organgen zu finden sind und diese Zellen auf Toll-like Rezeptor Liganden reagieren. Derzeit sind die funktionellen Konsequenzen dieser Beobachtung unklar. Somit stellten wir die Hypothese auf, dass ortsständige MSCs der Kopf-Hals-Region eine bedeutende Rolle während der frühen Phase des bakteriellen Kontakts spielen. Um diese Hypothese zu stützen, etablierten wir ein Ko-Kultur System aus MSCs der Ohrspeicheldrüse und neutrophilen Granulozyten des peripheren Blutes, um die Konsequenzen einer bakteriellen Exposition auf die Interaktion dieser beiden Zellpopulationen zu untersuchen. Wir konnten zeigen, dass nach Stimulation mit bakteriellem Endotoxin die Chemokinrezeptor-Expression und die Mobilität von MSC zunahmen. Aktivierte MSCs sezernierten große Mengen inflammatorischer Zytokine und rekrutierten neutrophile Granulozyten. Weiterhin weisen rekrutierte und aktivierte neutropile Granulozyten eine verlängerte Lebenszeit, eine erhöhte Expression von inflammatorischen Chemokinen und eine erhöhte Sensitivität gegenüber einer Stimulation mit Lipopolysaccharid auf. Unsere Ergebnisse zeigen eine komplexe funktionelle Interaktion zwischen ortsständigen mesenchymalen Stammzellen der Kopf-Hals-Region und neutrophilen Granulozyten des peripheren Blutes. Wir postulieren eine wichtige Rolle in der immunologischen Kaskade von MSCs in der Frühphase der bakteriellen Infektion, wenn professionelle Immunzellen noch nicht rekrutiert oder aktiviert wurden.