gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Metastase mit unbekannten Primärtumor im Kopf-/Halsbereich (CUP) – Outcome-Vergleich primäre Radio-(Chemo) Therapie versus Neck-Dissection mit adjuvanter Radiatio

Poster Onkologie

Suche in Medline nach

  • corresponding author Boris Saul - HNO-Uniklinik Ulm, Deutschland
  • Gerhard Rettinger - HNO-Uniklinik Ulm, Deutschland
  • Philipp Gruen - HNO-Uniklinik Ulm, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2010;6:Doc30

doi: 10.3205/cpo000523, urn:nbn:de:0183-cpo0005233

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Saul et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das CUP Syndrom (Karzinom bei unbekannten Primärtumor) im Kopf-/Halsbereich erfordert eine spezifische therapeutische Vorgehensweisen. Neben einer primär chirurgischen Therapie (Neck-Dissection, Radiatio), wird z.B. in den USA als Therapie nur eine primäre Radiochemotherapie (mit Salvage-Neck-Dissection) durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, beide unterschiedlichen Therapiekonzepte anhand des Patientenguts der eigenen Klinik zu vergleichen.

Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 70 Patienten mit cervikaler Manifestation eines CUP Syndroms, die sich von 01/1995 bis 12/07 an der Univ.-HNO-Klinik Ulm vorstellten, eingeschlossen. Während dieser Zeit wurden beide oben genannten Therapiekonzepte in unserer Klinik verfolgt. Die Berechnung der Überlebensstatistik wurde mittels Survivalanalyse nach Kaplan-Maier durchgeführt. Statistische Unterschiede wurden mit dem Logrank-Test ermittelt.

Ergebnisse: 70 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Bei 62 Patienten handelte es sich um ein Plattenepithelcarcinom. Bei 31,4% der Patienten wurde eine primäre chirurgische Therapie (ab 2003), bei 51,4% der Patienten eine primäre Radio-(Chemo) Therapie (1995–2003), durchgeführt. Die 3-, 5- und 10- Jahres-Gesamtüberlebensrate aller Patienten lag bei 61%, 49% bzw. 33%. Im Vergleich beider Therapiekonzepte ergibt sich im Logrank Test ein Wert von 4,39263 mit p<0,05, mit signifikant höherer Überlebenswahrscheinlichkeit zugunsten der primär chirurgischen Therapie mit adjuvanter Radiatio.

Fazit: Mit der an unserer Klinik durchgeführten Therapie des CUP Syndroms im Kopf-/Halsbereich konnte ein signifikanter Unterschied im Gesamtüberleben zugunsten der primär chirurgischen Therapie im Vergleich zur primären Radio-(Chemo)Therapie gezeigt werden.