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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Management penetrierender Halsstich und -schnittverletzungen

Poster Aerodigestivtrakt

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  • corresponding author Silke Strathmann - HNO Charité Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Ulrike Förster - HNO Charité Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Nadine Thieme - Radiologie Charité Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Heidi Olze - HNO Charité Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2010;6:Doc15

doi: 10.3205/cpo000508, urn:nbn:de:0183-cpo0005081

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Strathmann et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Penetrierende Halsverletzungen können innerhalb kürzester Zeit zu lebensbedrohlichen Situationen führen und stellen aufgrund der komplexen Anatomie, der Nähe vitaler Strukturen und der Gefahr der akuten Verlegung der Atemwege eine Herausforderung in der Notfallmedizin dar. Ziel der Studie war die retrospektive Analyse von Patienten mit diesem Verletzungsmuster zur Optimierung des klinischen Managements in Diagnostik und Therapie.

Methoden: In die Studie wurden insgesamt 35 Patienten mit Halsstich- und Halsschnittverletzungen eingeschlossen, die von 2001-2009 in unserer Klinik behandelt wurden. Ausgewertet wurden Daten zum Unfallhergang, Verletzungsmuster und zur durchgeführten Diagnostik und Therapie.

Ergebnisse: Mit 65,7% waren v.a. männliche Patienten betroffen (m/w: 12/ 23). Die Altersspanne reichte vom 19.–80. Lebensjahr (MW 40,4 a). In der Mehrheit handelte es sich um Rohheitsdelikte (n=22), gefolgt von Suizidversuchen (n=9) und Unfällen (n=4). Bei allen Patienten erfolgte umgehend eine Wundexploration in ITN, wobei überwiegend Weichteilverletzungen der Zone II (n= 29) versorgt wurden. Folgende anatomische Strukturen waren zusätzlich betroffen: Gl. submandibularis (n=2); A. carotis (n=3), V. jugularis interna (n=2), Kehlkopf- u. Trachealverletzungen (n=6). Zusätzlich erfolgte eine Panendoskopie, sechs Patienten wurden tracheostomiert. Zwei Patienten erlagen ihren Verletzungen beide u.a. mit Verletzungen der A. carotis communis.

Schlussfolgerung: Um Halsstich- und -schnittverletzungen adäquat zu behandeln u. schwerwiegende, möglicherweise tödlich verlaufende Verletzungen zu erkennen, sind fundierte anatomische Kenntnisse, schnelles Handeln u. gezielte diagnostische Methoden basierend auf einem klar definiertem Management gefordert.