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Anpassung von Cochlea-Implantat-Patienten unter Anwendung eines automatischen Systems zur Aufzeichnung und Auswertung von elektrisch evozierten Summenaktionspotentialen
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Veröffentlicht: | 25. April 2007 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Mittlerweile bieten alle großen Hersteller von Cochlea Implantaten die Möglichkeit, elektrisch evozierte Summenaktionspotentiale intracochleär über die inserierte Elektrode zu messen. Wünschenswert ist es, eine Korrelation zwischen diesen Messwerten und den Programmparametern zu finden, um die Anpassung von Cochlea-Implantat-Patienten zu erleichtern.
An 9 erwachsenen Patienten, die mit einem Nucleus RE-24 CA versorgt sind, wurde in der einwöchigen Erstanpassungsphase ein Programm unter Zugrundelegung der NRT (Neural Response Telemetry)-Messung erstellt und durch Rückmeldung der Patienten verbessert. NRT-Messungen erfolgten über alle 22 Elektroden. Die MAP-Parameter C und T wurden mit den TNRT-Werten aus der NRT-Messung verglichen. Die Korrelation zwischen TNRT und C- sowie T-Leveln wurde errechnet. Die automatische Auswertung der automatisch aufgezeichneten NRT-Antworten wurde mit der visuellen Auswertung eines Audiologen vergleichen.
Automatische und visuelle Auswertung der automatisch aufgezeichneten NRT-Antworten stimmen sehr gut überein (mittlerer Korrelationskoeffizient r=0,95). Automatisch ausgewertete TNRT-Werte korrelieren mit C-Leveln in hohem Maße (r=0,75) und mittelmäßig mit T-Leveln (r=0,66).
Im Vergleich zum Vorgänger-Implantat, dem Nucleus R-24 CA, sind bessere Korrelationen zwischen TNRT-Werten und C-Leveln zu verzeichnen. Die AutoNRT-Messung liefert gute Anhaltspunkte, um eine erste MAP für den Sprachprozessor zu erzeugen. Dies ist besonders wichtig in Hinblick auf die Anpassung von sehr jungen Kindern, die noch keine ausreichende Rückmeldung über Lautstärken einzelner Töne geben können. Aber auch bei erwachsenen Patienten, die sich in der Lautheitsskalierung unsicher sind, kann dieses Verfahren zu einer guten Anpassung führen.