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Qualitätsrisiken durch neue arbeitszeitrechtliche Vorgaben
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Mit der Umsetzung des EuGH-Úrteils zur Arbeitszeit in Krankenhäusern, der Umsetzung verschiedener anderer gesetzlichen Regelungen und Verordnungen zu diesem Thema und der allgemeinen und betriebsbezogenen Umsetzung neuer Tarifverträge kommen auf die deutschen Krankenhäuser erhebliche Strukturveränderungen zu. Allgemein wird nach meiner Auffassung das Thema von den Krankenhausleitungen sehr oberflächlich diskutiert und lediglich der Aspekt beachtet, dass möglichst für eine ärztliche Dienstleistung versucht wird ärztliches Personal unter möglichst ökonomischen Betrachtungen unter Einhaltung der Regelungen bereitzustellen. Aspekte wie Probleme der Informationsweitergabe, der Kontinuität der Patientenbetreuung und Patientenbeobachtung werden zumeist völlig ausser acht gelassen, obwohl klar ist, dass gerade diese Möglichkeiten zu einer Sicherung der Qualität in der ärztlichen Krankenhausbehandlung erforderlich sind. Gedanken daran, welche Zersplitterung von Arzt-Patienten-Verhältnissen durch eine solche Diensteinteilung passieren können und wie Patienten in einer emotional belastenden Situation auf eine solche Zersplitterung reagieren werden, sind kaum bedacht worden; Forschungen hierzu sind nicht bekannt. Auch die Beurteilung seiner eigenen Tätigkeit durch den Arzt mit solche zersplitterten Arzt-Patienten-Kontakten wird höchstens marginal diskutiert, obwohl dieses auf Arbeitszufriedenheit, Qualität und Motivation des Arztes einen erheblichen Einfluss haben wird. Der Vortrag soll dieses Problem aus der Sicht eines leitenden Arztes einer grossen HNO-Klinik darstellen und den Versuch von Lösungen skizzieren.