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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Klinisch-prognostische Bedeutung von Untersuchung von Biomarkern in Laser-mikrodissektierten Kopf-Hals-Karzinomen mit der Protein-Chip-Technik

Poster Onkologie

  • corresponding author Sven Koscielny - HNO FSU, Jena
  • Ferdinand von Eggeling - Institut für Humangenetik und Anthropologie, Jena
  • Julianne Westphal - HNO-Klinik, Jena
  • Christian Melle - Institut für Humangenetik und Anthropologie, Jena

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2006;2:Doc087

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2006-2/cpo000191.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Koscielny et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Trotz Fortschritten in Diagnostik und Therapie konnte in den letzten Jahren keine deutliche Verbesserung der Tumorprognose für Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom des oberen Aerodigestivtraktes erzielt werden. Eine neue Technologie stellt das ProteinChip®-Verfahren dar, das eine computergesteuerte Analyse der Expressionsmuster der unterschiedlichen Proteine als eigentliche Akteure der Zellsteuerung ermöglicht. Ziel unserer Studie war die Untersuchung der klinisch-prognostischen Bedeutung von Veränderungen des Expressionsmusters der Zellproteine für Patienten mit Karzinomen des oberen Aerodigestivtraktes.

Von 1997-2001 wurden Gewebeproben aus dem Tumor und tumorfernen Normalgewebe von 51 Patienten (46 Männer, 5 Frauen) mit einem Plattenepithelkarzinom in Mundhöhle (n=16), Oropharynx (n=7), Hypopharynx (n=11) und Larynx (n=17) asserviert. Die Gewebsproben wurden zunächst mittels Laser-Mikrodissektion disseziert. Danach erfolgte die Untersuchung der gereinigten Proteinlysate der einzelnen Proben mittels ProteinChip®-Verfahren hinsichtlich der Proteinmuster. Alle Patienten wurden mindestens 3 Jahre nachkontrolliert.

Das im Tumorgewebe signifikant vermehrt exprimierte Annexin V korrelierte mit einer Verschlechterung des tumorbezogenen Überlebens. Dieses Ergebnis erwies sich als statistisch signifikant in der COX-Analyse. Der Zusammenhang war am ausgeprägtesten bei größeren Tumoren und Tumoren der Lokalisationen Mundhöhle und Hypopharynx. Auffällig war auch die Korrelation zwischen dem Auftreten von Fernmetastasen und erhöhten Annexinwerten.

Durch unsere Untersuchungen konnte erstmals ein klinischer Zusammenhang zwischen der erhöhten Expression von Annexin V im Proteom der Zelle und der Prognose der Tumorerkrankung darstellen.