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Epidemiologische und klinische Charakteristika des Nasopharyngeal-Karzinoms in Beziehung zu EBV-Immunstatus
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Dem Epstein-Barr-Virus (EBV) wird unter anderem eine wesentliche Rolle bei der Entstehung des Nasopharyngeal-Karzinoms (NPC) zugesprochen. Die vorliegende Studie untersucht die Einbeziehung einer latenten EBV-Infektion bei der Entstehung des NPC, sowie die Möglichkeit der Diagnosesicherung und der Kontrolle des Therapieerfolges.
Methoden: In die Studie wurden 37 Patienten, bei denen im Zeitraum von 1990-2005 in der HNO-Universitätsklinik Patras NPC diagnostiziert und histologisch gesichert wurde, einbezogen, sowie 11 Kontrollpersonen, davon 3 mit anderorts gesichertem Karzinom. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden demographische und klinische Daten sowie Informationen zu Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, berufliche Exposition) erhoben. Bei 11 Patienten mit NPC und allen Kontrollpersonen wurden Titerbestimmungen verschiedener EBV-Antikörper (gegen Early-Antigen (EA) und Virus-Capsid-Antigen (VCA)) im Serum durchgeführt. Die statistische Analyse erfolgte mittels SPSS v. 12.0.
Ergebnisse: In 84% der Patienten wurde Rauchen im Zusammenhang mit beruflicher Exposition als wesentlicher Risikofaktor bestimmt. Die 3-Jahres-Überlebensrate betrug 42%. In der Gruppe der NPC wurden im Vergleich zu der Kontrollgruppe statistisch signifikante Unterschiede hinsichtlich der Titerhöhe der IgG anti VCA sowie IgG anti EA nachgewiesen, während IgM-Antikörper gegen VCA in keiner Gruppe feststellbar waren.
Schlussfolgerung: Berufliche Exposition, Rauchen sowie Infektion mit EBV sind als wesentliche Risikofaktoren bei der Entstehung des NPC zu werten. Daraus ergibt sich das Postulat nach einer strengeren Beobachtung dieser Risikogruppe unter Einbezug der EBV-Serologie, damit NPC im Frühstadium entdeckt und effektiver therapiert werden kann.