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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Fremdkörperreaktion auf resorbierbares Osteosynthesematerial

Poster Plastische Chirurgie/Tissue Engineering

  • corresponding author Alexander Thiele - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, MLU Halle/Saale, Halle/Saale
  • Udo Bilkenroth - Institut für Pathologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale
  • Marc Bloching - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, MLU Halle/Saale, Halle/Saale
  • Stephan Knipping - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, MLU Halle/Saale, Halle/Saale

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2006;2:Doc019

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2006-2/cpo000123.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Thiele et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Zur Reposition von zentrolateralen Mittelgesichtsfrakturen kommen in erster Linie Osteosyntheseplatten aus Titan zum Einsatz. Seit einigen Jahren stehen zusätzlich resorbierbare Fixationssysteme aus Milchsäurepolymeren zur Verfügung. Erfahrungen mit polymerisiertem Lactat (PLA) existieren schon seit Jahrzehnten durch die Verwendung für chirurgisches Nahtmaterial. Resorbierbare Fixationssysteme weisen nach Herstellerangaben hohe Festigkeitseigenschaften und prolongierte Abbauzeiten bei gleichzeitig sehr guter Biokompatibilität auf.

Methoden: Ein Patient mit einer dislozierten lateralen Mittelgesichtsfraktur wurde im Januar 2003 mit Osteosynthesematerial auf PLA-Basis versorgt. Im November 2004 erfolgte eine Wiedervorstellung des Patienten mit einer derben, ästhetisch störenden Schwellung im Bereich des lateralen Orbitarandes.

Ergebnisse: Bei der operativen Revision fand sich in dieser Region derbes, weißliches Gewebe. Dieses wurde vom nun konsolidierten Orbitarand vollständig gelöst, entnommen und einer histologischen Beurteilung unterzogen. Es handelte sich um einen granulierenden vernarbenden Prozess mit Fremdkörperreaktion auf das eingebrachte, resorbierbare Osteosynthesematerial.

Schlussfolgerung: Fremdkörperreaktionen sind in diesem Zusammenhang sowohl nach Literaturangaben als auch in den Produktinformationen der Hersteller sehr selten. Differentialdiagnostisch wurde beim hier vorliegenden Fall auch an die exzessive Ausbildung von Kallus gedacht, was sich histologisch jedoch nicht bestätigte.

Bei der Implantation von resorbierbaren Osteosynthesesystemen sollte an die Möglichkeit einer Fremdkörperreaktion besonderes im Bereich kosmetisch auffälliger Regionen gedacht und der Patient präoperativ entsprechend aufgeklärt werden.