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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Bedeutung von MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus areus) in der HNO-Heilkunde

Poster

  • corresponding author Hans Edgar Bernd - HNO Uni-Rostock, Rostock, Deutschland
  • Martina Donat - Institut für Med. Mikrobiologie, Virologie und Hygiene der Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • Mareike Geißler - HNO Uni-Rostock, Rostock, Deutschland
  • Burkhard Kramp - HNO Uni-Rostock, Rostock, Deutschland
  • Hans Wilhelm Pau - HNO Uni-Rostock, Rostock, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc100

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000100.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Bernd et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die häufige Kolonisation und Infektion der Schleimhäute der oberen Luftwege mit MRSA erfordern einen besonderen Umgang und protektives Handeln durch den HNO-Arzt. Diese Übersicht erläutert die Bedeutung, Vorkommen, Therapie und Prävention von MRSA unter besonderer Berücksichtigung der HNO-Heilkunde.

Methoden: Es wurden Screeninguntersuchungen von Risikopatienten aus der HNO-Klinik der Universität Rostock ausgewertet und das therapeutische Vorgehen in ausgewählten Einzelfällen dargestellt. Neben einer Literaturrecherche zur MRSA-Infektion/-Kolonisation im Hals-Kopf-Bereich werden aktuelle Empfehlungen zur Therapie und Prävention präsentiert.

Ergebnisse: Neben häufigem Nachweis im Trachealsekret von Tracheotomierten werden MRSA-Besiedlungen vor allem für Ohrerkrankungen mit einer Prävalenz in asiatischen Ländern von bis zu 13 Prozent beschrieben. Der trotz Sanierungsmaßnahmen anhaltende Nachweis von MRSA bedingt durch Persistenz in Adenoiden oder Tonsillen ist möglich. Bei den Risikopatienten der Universitäts-HNO-Klinik Rostock konnte nur in zwei Fällen eine unbekannte MRSA-Kolonisation nachgewiesen werden. Nur bei einem Patienten lag eine Resistenz gegenüber den lokalen Eradikationsmaßnahmen vor.

Schlußfolgerungen: Aufgrund einer zunehmenden Patientenanzahl mit intensiv-medizinischer Therapie und anschließender Rehabilitation besteht die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung von MRSA. Neben medizinischen Aspekten kommt dabei der finanziellen Belastung des Gesundheitssystems eine erhebliche Bedeutung zu. Bei der Nachsorge von Risikogruppen, vor allem tracheotomierter Patienten, muß der HNO-Arzt eine MRSA-Kolonisation ausschließen und protektive, krankenhaushygienische Maßnahmen veranlassen.