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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Atypische Mycobakteriosen als Ursache zervikaler Lymphadenopathien im Kindesalter

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  • corresponding author Kristine Emmanouil - HNO-Abteilung Kinderkrankenhaus "Auf der Bult", HNO-Klinik Klinikum Hannover Nord, Hannover, Deutschland
  • Mechthild Sinnig - Abteilung für Kinderchirurgie, Kinderkrankenhaus "Auf der Bult", Hannover, Deutschland
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Abteilung Kinderkrankenhaus "Auf der Bult", HNO-Klinik Klinikum Hannover Nord, Hannover, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc085

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000085.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Emmanouil et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Zusammenfassung

Infektionen mit atypischen, sog. nicht-tuberkulösen Mykobakterien werden mit zunehmender Häufigkeit diagnostiziert. Die häufigste Manifestationsform im Kindesalter ist die zervikale Lymphadenopathie, nicht selten sind auch die präaurikulären, intraparotidealen Lymphknoten befallen.

Wir berichten über 12 Kinder im Alter von 2-12 Jahren mit extrapulmonalen Infektionen durch atyp. Mykobakterien, davon 8 mit Befall der zervikalen od. intraparotidealen Lymphknoten sowie 4 mit extranodalem Befall.

Bei allen Kindern erfolgte primär die chirurgische Therapie. In 50% wurde M. avium/intrazellulare und bei 4 Kindern M. marinum nachgewiesen. Im Gegensatz zu Literaturangaben war bei allen Kindern der GT-10-Test positiv. Eine Rö-Thorax-Aufnahme zum Ausschluss einer Lungentuberkulose wurde bei allen Kindern durchgeführt.

Bei einschmelzenden Prozessen ist bei ansonsten gesunden Kindern an eine Infektion mit atypischen Mykobakterien zu denken. Die definitive Diagnose ist nur durch eine kulturelle Anzüchtung mit mikrobiologischer Speziesdifferenzierung zu stellen, die histologische Aufarbeitung od. die Ziehl-Neelsen-Färbung allein erlauben keine Differenzierung zwischen „typischen“ u. „atypischen“ Mykobakterien. Die Therapie der atypischen Mykobakteriose ist primär chirurgisch. Hierbei sollten der Primärbefund und alle zugänglichen regionalen Lymphknoten entfernt werden. Dieses Vorgehen führt in bis zu 95% der Fälle zur Ausheilung. Bei unzureichender Resektion oder Rezidiv ist eine antituberkulostatische Kombinationstherapie indiziert.