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Spielt Pseudomonas aeruginosa eine therapierelevante Rolle bei der akuten Mastoiditis?
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Veröffentlicht: | 6. Dezember 2005 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Die akute Mastoiditis, die eitrige Entzündung des Warzenfortsatzes mit knöcherner Einschmelzung meist als Komplikation einer akuten Otitis media, ist eine zwar insgesamt seltene, aber gefährliche Erkrankung. Oft wird in der Literatur Pseudomonas aeruginosa als ein wichtiger Erreger genannt.
Material und Methoden: Von 1999 bis 2004 wurden in der HNO-Klinik unseres Universitätsklinikums 43 intraoperative Abstiche von 41 Patienten mit einer akuten Mastoiditis gewonnen.
Ergebnisse: Aus den 43 Abstrichen konnten insgesamt 35 Erreger isoliert werden. Bei 27 Patienten wurde ein Erreger und bei 4 Patienten wurden 2 Erreger angezüchtet. 12 Materialien waren steril.
Streptococcus pneumoniae war mit 57% der absolute Haupterreger, es folgten mit 20% die A-Streptokokken. Staphylococcus aureus 8% und andere grampositive Erreger (11%) folgten mit deutlichem Abstand. Pseudomonas aeruginosa wurde nur bei einem Patienten nach Parazentese aus dem Gehörgang nachgewiesen, jedoch wurde bei dem gleichen Patienten Streptococcus pneumoniae aus dem Mastoid angezüchtet.
Schlussfolgerung: Haupterreger der akuten Mastoiditis sind die grampositiven Kokken, vor allem Pneumokokken und A-Streptokokken. Pseudomonaden spielen keine therapierelevante Rolle. Die Ergebnisse von Gehörgangsabstrichen sind nicht verwertbar.