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Therapeutischer Einfluss von D-Methionin, L-Carnithin und α-Liponsäure im Vergleich zu Placebo auf das lärmgeschädigte Innenohr - eine experimentelle Studie.
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Veröffentlicht: | 6. Dezember 2005 |
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Gliederung
Zusammenfassung
D-Methionin (D-Met), L-Carnithin (L-Car) und α-Liponsäure (α-Ls) mindern bei prophylaktischer Gabe den lärmbedingten Hörverlust (Kopke et al. 2002, Diao et al. 2003). Wir haben diese Substanzen hinsichtlich ihres posttraumatischen therapeutischen Effekts untersucht. Die Meerschweinchen (je n=6) wurden nach den Schallbelastungen (Breitbandrauschen 115 dB[A], 2x2.5h und Rockmusik 112 dB[A], 2x2.5h) 7 Tage lang mit D-Met (200 mg/kg), L-Car (100 mg/kg), α-Ls (10 mg/kg) oder 0,9% NaCl-Lösung (4 ml/kg) therapiert. Die Hörschwellen wurden mit der f-BERA und den DPOAE-Wachstumsfunktionen bei 1.5, 2, 3, 4, 6, 8, 12 und 16 kHz vor den Schallbelastungen und am 1., 3., 7. und 21. Therapie-Tag bestimmt. Der durch Breitbandrauschen bedingte permanente, d.h. noch 3 Wochen nach der Schallbelastung ermittelte Hörverlust (18-24 dB bei 1,5-4 kHz und 28-34 dB bei 6-12 kHz) konnte mit keinem der geprüften Therapeutika vermindert werden. Gleiches gilt für die Beschallungen mit Rockmusik (19-23 dB dB bei 1,5-4 kHz und 26-30 dB bei 6-12 kHz). Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den nicht therapierten, den mit Placebo (NaCl) therapierten und den mit D-Met, L-Car bzw. α-Ls therapierten Gruppen. Insofern eignen sich die geprüften Substanzen nur als Prophylaktika um einen lärmbedingten Hörverlust zu vermindern, aber nicht als posttraumatisch verabreichte Therapeutika.