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Diagnostisches und therapeutisches Vorgehen beim spontanen Emphysem der Halsweichteile und des Mediastinums
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Veröffentlicht: | 6. Dezember 2005 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Emphyseme der Halsweichteile stellen ein unter Umständen bedrohliches Krankheitsbild dar. Während bei einer Fremdköperingestion bzw. -aspiration oder einem Trauma die Klärung der Ätiologie und damit Einleitung einer Therapie anerkannter Standard ist, stellen Emphyseme ohne erkennbare Ursache eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar.
In den letzten 5 Jahren hatten wir 4 Patienten mit einem spontanen Emphysem der Halsweichteile und des Mediastinums in unserer stationären Betreuung. Die 2 jungen Männer ohne anamnestischen Hinweis auf die Genese haben wir nur stationär beobachtet und nach Abklingen des Emphysems der endoskopischen Diagnostik durchgeführt. Dagegen hatten eine Patientin und ein 3-jähriger Knabe vor dem Auftreten des Emphysems anamnestisch über Hustenattacken berichtet. Bei diesen Patienten ergaben sich darüber hinaus Hinweise auf eine fragliche Fremdkörperingestion, sodass sie am Aufnahmetag endoskopiert wurden. Bei allen Patienten kam es zu einer vollständigen und komplikationslosen Rückbildung des Emphysems. Emphyseme der Halsweichteile ohne erkennbare Ursache sind selten. In der Literatur lassen sich nur wenige Hinweise zur Inzidenz geben. Falls anamnestisch und durch die Bildgebung ein Fremdkörper oder ein Trauma ausgeschlossen werden, sollte die Endoskopie des Luft- und Speiseweges erst nach der komplikationslosen Rückbildung des Emphysems durchgeführt werden. Ziel ist es, eine weitere Ausbreitung des Emphysems und eine mögliche Keimverschleppung zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Fremdkörperingestion oder ein Trauma ist jedoch eine sofortige Endoskopie indiziert.