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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Das auditorische Midbrain Implant (AMI) – eine Alternative zum auditorischen Hirnstammimplantat

Poster

  • corresponding author Minoo Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • H. Lim - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Günter Reuter - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • J. Patrick - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • U. Reich - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • G. Reuter - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc058

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000058.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Lenarz et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Das auditorische Zwischenhirnimplantat (AMI) ist eine neu entwickelte, zentral auditorische Prothese zur penetrierenden Mikrostimulation im Colliculus inferior. Es stellt aufgrund der guten chirurgischen Zugänglichkeit eine Alternative zum auditorischen Hirnstammimplantat bei bilateraler neuraler Taubheit dar. Der Colliculus inferior weist eine regelmäßige tonotope Organisation in Frequenzschichten auf. Die stabförmige penetrierende Elektrode besitzt 20 ringförmige Kontakte, deren Breite und Abstand eine frequenzspezifische Reizung im Colliculus inferior ermöglichen sollen.

In akuten elektrophysiologischen Experimenten am Meerschweinchen (n=17) wurde die Frequenzspezifität der Elektrostimulation validiert. Dazu wurde die AMI-Elektrode orthogonal stereotaktisch implantiert. Die evozierte Spontanaktivität im auditorischen Cortex wurde mit Hilfe penetrierender Multiunit-Elektroden aus der Schicht 4 abgeleitet. Die exakte Positionierung beider Elektroden sowie die frequenzgerechte Zuordnung korrespondierender Elektrodenkontakte wurden bei akustischer Reizung durch Ermittlung der Bestfrequenzen aus den Tuning-Kurven vorgenommen. Für die Elektrostimulation wurden biphasische Einzelpulse bis 100 µAmp verwendet. Darunter kam es zu einer frequenzspezifischen kortikalen Aktivierung mit ausgeprägtem Tuning bei jeder der eingeführten 8 Elektrodenkontakte in dem zugehörigen Frequenzband des Cortex. Die mittlere Stimulationsschwelle lag mit 27 µAmp weit unterhalb der Sicherheitsgrenze für eine neuronale elektrische Stimulation.