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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Nikotin und Reflux

Poster

  • corresponding author Andrea Sassen - Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • Barbara Goricnik - Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • Ulrich Harréus - LMU München, München, Deutschland
  • Norbert Kleinsasser - Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc028

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/cpo/2005-1/cpo000028.shtml

Veröffentlicht: 6. Dezember 2005

© 2005 Sassen et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das Alkaloid Nikotin ist toxikologisch wirksamer Bestandteil des Tabakrauchs. Gegenstand dieser Untersuchungen ist die mögliche Alteration der krebsinduzierenden Potenz von Nikotin durch pH-Bedingungen, wie sie im Aerodigestivtrakt des Menschen bei Magensäurereflux vorkommen.

Methoden: Enzymatisch dissoziierte humane Zellen der Tonsilla palatina wurden für eine Stunde in Medium mit pH-Werten von 4,3, 4,7, 5, 5,5, 6, 7, 7,5, 8 mit und ohne Nikotin (8 – 16 mM) inkubiert. Zytotoxische Effekte wurden mit dem Trypanblau-Test quantifiziert. Mithilfe der Einzelzell-Mikrogelelektrophorese (Comet Assay) wurde die DNA-Migration aufgrund von Einzelstrangbrüchen, alkalilabilen Stellen und inkompletter Exzisionsreparatur dargestellt.

Ergebnisse: Lymphatisches Gewebe der Gaumenmandeln zeigte eine pH-Abhängigkeit der DNA-Migration. Je niedriger der pH-Wert des Mediums war, desto weiter wanderte die DNA im elektrischen Feld. Die gleichzeitige Exposition gegenüber Nikotin führte zu einer weiteren Erhöhung der DNA-Migration.

Schlussfolgerungen: Die gesteigerte DNA-Migration bei erniedrigten pH-Werten ohne weitere Fremdstoffinkubation könnte das erhöhte Karzinomrisiko für Patienten mit Reflux erklären. Ob die Exposition gegenüber Tabakrauchinhaltsstoffen lediglich den gezeigten additiv oder einen multiplikativ schädigenden Effekt ausübt, wird in weiteren Untersuchungen geklärt.