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Neurinome des Nervus vagus – interdisziplinäre Therapie eines ungewöhnlich großen Befundes
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Veröffentlicht: | 6. Dezember 2005 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Neurinome des Nervus vagus sind eine seltene „Überraschungsdiagnose" bei der operativen Therapie von Halsschwellungen. In der Literatur gibt es keine Angaben zur Inzidenz, lediglich eine Bevorzugung des weiblichen Geschlechtes wird beschrieben.
Im Patientenkollektiv der Jenaer HNO-Klinik haben wir in den letzten 15 Jahren eine Häufigkeit von 1:10000 beobachtet.
Wir möchten über eine 49jährige Patientin berichten, die sich mit einem extensiven Neurinom des Nervus vagus in unserer Klinik vorstellte. Der Tumor hatte eine Größe von 8x3x3 cm und reichte von der unteren Halsgefäßscheide unter Destruktion der Schädelbasis bis in die hintere Schädelgrube an den Hirnstamm. Durch den Tumor war es bereits zu einem Ausfall der Nerven der Jugularisgruppe gekommen.
Wir operierten diesen Befund gemeinsam mit den Kollegen der Neurochirurgie. Zunächst wurde über einen transzervikalen Zugang der zervikale Tumoranteil entfernt, danach über eine retrosigmoidale Kraniotomie mit partieller Petrosektomie der intrakranielle Tumoranteil abgetragen.
Postoperativ erholte sich die Patientin ohne Probleme bei konstanter Schädigung der Nerven der Jugularisgruppe. Sie ist jetzt seit 4 Jahren tumorfrei.
Anhand dieser Kasuistik wollen wir das differenzierte Vorgehen bei diesen seltenen Tumoren diskutieren.