Article
Der Effekt aktiven Kunstschaffens auf die Gesundheit
Search Medline for
Authors
Published: | October 12, 2020 |
---|
Outline
Text
Die künstlerische Gestaltung (Kreation/Schöpfung) ist ein wichtiger Teil vieler Interventionen in den Künstlerischen Therapien (Kunst-, Musik-, Tanz- und Theatertherapie). Dieser aktive Teil des Kunstschaffens ist jedoch in Hinblick auf seine Wirkfaktoren noch wenig untersucht. Die vorliegende Studie widmet sich dieser Forschungsfrage, indem sie die Auswirkungen des aktiven Kunstschaffens auf gesundheitsbezogene psychologische Ergebnisse mit einem mixed methods design untersucht. N=44 Teilnehmer beschäftigten sich acht Minuten lang in Anwesenheit der Forscherin (Erstautor) mit aktivem Gestalten, wofür eine Auswahl künstlerischer Materialien zur Verfügung stand: Papier und Farben zum Zeichnen und Schreiben, Musikinstrumente, Raum zum Bewegen oder für eine Performance. Vor und nach dem Kunstschaffen füllten die Teilnehmer*innen einen Fragebogen zum Wohlbefinden, zur Selbstwirksamkeit und zur Schaffenserfahrung (Experience of Creation) aus, und fanden darüber hinaus eigene Worte, um die Erfahrungen während der Aktivität auszudrücken. Die Hypothese war, dass die Experience of Creation (Erfahrung von Ermächtigung, Freiheit, Wirksam Sein und Kreativität) ein bedeutsamer Wirkfaktor der Künstlerischen Therapien ist, der die positive Wirkung der aktiven Gestaltung auf die Ergebnisse der Selbstwirksamkeit und des Wohlbefindens statistisch signifikant vermittelt (mediiert). Die Ergebnisse einer Mediationsanalyse deuten darauf hin, dass die Wirkung der aktiven Gestaltung sowohl auf die Selbstwirksamkeit als auch auf das Wohlbefinden durch die Experience of Creation signifikant vermittelt wird. Während des Prozesses wurden quantitative, qualitative und kunstbasierte Ergebnisse trianguliert, und in Bezug zum Theorie-Rahmen der verkörperten Ästhetik gesetzt.