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Anamnese: Ein 12-jähriger Junge stellte sich im Beisein der Eltern mit einer seit der Geburt bestehenden, im Verlauf größenprogredienten Schwellung im Bereich des linksseitigen Mundbodens vor. Anamnestisch war die Schwellung indolent und bereitete keine Beschwerden bei der oralen Alimentation.

Diagnostik: Neben einer kloßigen Sprache imponierte submental links eine palpatorisch weiche Schwellung. Enoral tastete sich ein korrespondierender Befund. Die übrigen HNO-Spiegelbefunde zeigten sich ohne Auffälligkeiten.

Sonographisch ließ sich eine schallkopfüberschreitende, im Mundboden beginnende und nach kaudal ziehende, homogene, scharf begrenzte Raumforderung darstellen.

Die Komplettierung der Bildgebung mittels MRT zeigte eine zystische und größtenteils in der Zunge eingebettete Raumforderung im Mundbodenbereich, sodass sich in Zusammenschau der Befunde der Verdacht auf eine Plunging Ranula ergab.

Therapie und Verlauf: Es erfolgte aufgrund der Größe die Exstirpation der Ranula, wie auch der Glandula sublingualis linksseitig in 2-Wege-Technik in Allgemeinanästhesie, zur besseren Übersicht mittels endonasaler Intubation.

Nach Darstellung und Schonung des Nervus lingualis beidseits, sowie der Arteria lingualis und des Wharton-Ganges der linken Seite, erfolgte die Exstirpation der zystischen Raumforderung in toto. Ergänzend wurde der sichtbare Teil der Glandula sublingualis entfernt und als zweite Histologie eingeschickt.

Histopathologisch wurde eine grau-weiße Zyste von 4,5 x 3,2 x 2,2 cm mit gelb-bröckeligem Gewebe auf der Schnittfläche aufgearbeitet. Es wurde die Diagnose einer plattenepithelial umgebenden Inklusionszyste gestellt.

Diskussion: Die Diagnose von Raumforderungen im Bereich des Mundbodens ist durch die Mannigfaltigkeit der Differentialdiagnosen sehr diffizil.

Die klinischen und bildgebenden Methoden können lediglich Hinweise darstellen.

Neben Retentionszysten und der Plunging Ranula kommen auch Dermoidzysten, Zysten des Ductus thyroglossalis, Hämangiome, Lipome, zystische/neoplastische Schilddrüsenerkrankungen, submandibuläre Sialadenitiden, Laryngozelen, oder infektiöse zervikale Lymphadenopathien in Betracht.

Maßgeblich ist letztendlich der histopathologische Befund.