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64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

23. - 24.05.2014, Rostock/Warnemünde

Einfluss der verschiedenen Anti-VEGF-Therapeutika auf humanes RPE – eine in-vitro-Studie

Meeting Abstract

  • Mahdy Ranjbar - Lübeck
  • M. Brinkmann - Lübeck
  • Y. Miura - Lübeck
  • M. Rudolf - Lübeck
  • S. Grisanti - Lübeck

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 64. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Rostock-Warnemünde, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14vnda45

doi: 10.3205/14vnda45, urn:nbn:de:0183-14vnda454

Published: May 20, 2014

© 2014 Ranjbar et al.
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Hintergrund: VEGF-Antagonisten (Ranibizumab, Aflibercept und Bevacizumab) gelten derzeit als Therapie der ersten Wahl zur Behandlung der feuchten AMD. Es wurde postuliert, dass Bevacizumab, im Gegensatz zu Ranibizumab, im RPE akkumuliert. Zum Aflibercept wurden bisher keine Daten publiziert. In der hier präsentierten Studie vergleichen wir die drei VEGF-Antagonisten bezüglich ihrer Aufnahme und Interaktion mit humanem RPE in vitro.

Methoden: Humane RPE (ARPE-19) wurden für 4 Wochen auf Laminin-beschichteten Transwell-Filtern kultiviert, bis ein konfluentes, einschichtiges Epithel mit einem transepithelialen Widerstand von 35 Ω/cm2 generiert wurde. Daraufhin wurden klinische Dosierungen der drei Medikamente (Ranibizumab, Aflibercept oder Bevacizumab), welche zuvor mit Cy5 markiert wurden, für 1h auf die Zellen gegeben. Nach Austausch mit medikamentenfreiem Medium erfolgte zu verschiedenen Zeitpunkten (0, 12h, 24h und 72h) die Fixation der Zellen, Färbung mit dem Endosomen-Marker Rab5 (Alexa488) und die Kerngegenfärbung mit 4′,6-Diamidin-2-phenylindol (DAPI). Die Aufnahme der entsprechenden Medikamente wurde mittels konventioneller und konfokaler Fluoreszenzmikroskopie, sowie 2-Photonen-Mikroskopie untersucht.

Ergebnisse: Beim Einsatz klinisch signifikanter Dosierungen waren alle 3 Medikamente in den RPE-Zellen nachweisbar. Initial zeigte Aflibercept die schnellste Aufnahme ohne signifikante Abnahme über den gesamten Untersuchungszeitraum von 72h. Interessanterweise wies Ranibizumab die zweitschnellste Aufnahme ins RPE auf, jedoch nahm es innerhalb der 72h erneut signifikant ab. Bevacizumab wurde im Vergleich zu den anderen beiden Substanzen nur sehr langsam vom RPE aufgenommen, demonstrierte jedoch, ähnlich wie Aflibercept, keine signifikante Abnahme über den Beobachtungszeitraum von 3d.

Schlussfolgerungen: Einerseits verbleiben Aflibercept und Bevacizumab, in den applizierten Dosierungen, wesentlich länger im RPE als Ranibizumab. Dieses könnte zu Akkumulations-bedingtem Einfluss (positiv oder negativ) auf die RPE-Zellfunktion und damit den klinischen Verlauf der AMD führen. Andererseits scheint das Ranibizumab wesentlich schneller als die anderen beiden Substanzen aus dem RPE eliminiert zu werden, welches unter Umständen die Effizienz des Medikaments und damit die Dauer des Behandlungsintervalls beeinflusst.