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Assoziation des Triglycerid-Spiegels mit der Aggressivität des Prostatakarzinoms
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Published: | May 17, 2018 |
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Fragestellung: Anhand dieser Arbeit soll der Zusammenhang zwischen erhöhten Serum-Triglycerid (TG)-Werten und dem Auftreten von fortgeschrittenen Prostatakarzinomen sowie der Aggressivität von Prostatakarzinomen untersucht werden.
Methodik: Einschluss von insgesamt 767 konsekutive Patienten die im Zeitraum zwischen Februar 2011 und Oktober 2014 wegen eines Prostatakarzinoms einer radikalen Prostatektomie unterzogen wurden.
Ergebnis: Das mediane Patientenalter zum Zeitpunkt der Operation betrug 68 Jahre (IQR: 62-73). Insgesamt wurden 549 (71,5%) Patienten einer offenen radikalen retropubischen Prostatektomie unterzogen, bei 218 (28,5%) Patienten wurden hingegen eine Roboter-assistierte laparoskopische Prostatektomie durchgeführt. Der mediane präoperative TG-Spiegel lag bei 1,3 mmol/l (IQR 0,9- 1,7 mmol/l). Insgesamt hatten 194 (25,3%) Patienten eine Hypertriglyceridämie ( > 1,7 mmol/l). Bezüglich des präoperativen PSA-Wertes zeigte sich ein statistisch signifikanter Gruppenunterschied (7,1 μg/l bei normwertigem TG-Spiegel und 8,6 μg/l bei erhöhtem TG-Spiegel; p < 0,001). Erhöhte präoperative TG-Werte zeigten einen Zusammenhang mit der Aggressivität des Prostatakarzinoms: sie waren statistisch signifikant mit einem höheren Tumorstadium(≥pT3) (p < 0,001), Lymphknotenmetastasierung (pN+)(p=0,001) und einem Gleason-Score (≥7b) (p < 0,001) assoziiert. Erhöhte Serum-TG-Werte zeigten außerdem eine signifikante Assoziation mit erhöhten Serum-Cholesterin-Werten (p < 0,001). In der multivariaten Analyse konnte, nach Adjustierung für die Faktoren Alter, PSA, BMI und Cholesterin, der Faktor Hypertriglyceridämie nicht als unabhängiger Prädiktor für das Auftreten eines Hochrisiko-Prostatakarzinoms identifiziert werden.
Schlussfolgerung: Erhöhte präoperative TG-Werte zeigen einen Zusammenhang mit der Aggressivität des Prostatakarzinoms. Erhöhte präoperative TG-Werte sind mit erhöhten Serum-Cholesterin-Werten assoziiert und konnten nicht als unabhängige Prädiktoren für ein Hochrisiko-Prostatakarzinom bestätigt werden.