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Holmium Laser Enukleation der Prostata (HoLEP): Erste Ergebnisse der „neuen Frankfurter Schule“
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Published: | May 10, 2019 |
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Einleitung: Die Holmium Laser Enukleation der Prostata (HoLEP) wird von allen Fachgesellschaften als minimal-invasive Alternative zur TUR-P und offenen Adenomenukleation empfohlen. Sie bietet bei gleichwertigen funktionellen Ergebnissen ein günstigeres Morbiditätsprofil für den Patienten. Der technische Aufwand und eine vermeintlich flache Lernkurve erschweren eine flächendeckende Verbreitung der HoLEP-Technik. Wir berichten über die perioperativen und funktionellen Ergebnisse unserer ersten 100 Patienten im Rahmen der Neu-Etablierung eines Laserzentrums am Universitätsklinikum Frankfurt.
Material und Methoden: Zwischen 11/2017 und 11/2018 wurden 113 HoLEP-Patienten erfasst (13 Patienten wurden von den Analysen bei bekanntem Prostatakarzinom bzw. Harnröhrenstriktur ausgeschlossen). Einer von 3 Operateuren befand sich zu Beginn seiner Lernkurve. Prä- und postoperative Untersuchungen umfassten Uroflow, Restharn, International Prostate Symptome Score (IPSS). Peri-operative Komplikationen innerhalb von 30 Tagen wurden nach der Clavien-Dindo Klassifikation erfasst.
Ergebnisse: Das mittlere Alter, Prostatavolumen, Enukleatgewicht, OP Zeit und Katheterverweilzeit betrug jeweils 69,9 Jahre, 87,7 ccm (Range: 30-230), 66,2 g (Range: 3-298 g), 111 min und 2,38 d. Bei einem Drittel der Patienten (32%) erfolgte der Eingriff unter Anwendung von Antikoagulantien.
Die Funktionellen Ergebnisse zeigten eine hochsignifikante Verbesserung des durchschnittlichen maximalen Harnstrahls (Qmax 10,1 vs. 20,3 ml/s, p<0,001) und der mittleren Restharnmenge (150 vs. 60 ml (p<0,001). In 94% (n=94) der Fälle verließen unsere Patienten nach 2 Nächten das Krankenhaus ohne transurethralen Katheter, 8 Patienten (8 %) wurden bei bekannt erhöhten Restharnmengen mit suprapubischem Katheter zum Blasentraining entlassen.
Die post-operative 30-Tages-Komplikationsrate nach Clavien-Dindo betrug insgesamt 23% (n=23). Der Großteil (15%, n=15) stellte ‚minor‘ Komplikationen (</= Grad II) dar. Grad III Komplikationen (n=8,8%) unterteilten sich in Anlage eines suprapubischen Katheters (n=3, Grad IIIa) und operative Revisionen (Grad IIIb) zur Blutstillung (n=4) sowie ein Patient mit Epididymektomie. Grad 4 oder 5 Komplikationen nach Clavien-Dindo traten nicht auf. Die Transfusionsrate betrug 0%.
Das 3-Monats-Follow-up zeigte eine Persistenz der hochsignifikanten Reduktion des IPSS (19 vs. 8) und QoL (3.3 vs. 2.4, alle p<0.001). Die Ergebnisse des 1 Jahres Follow-Up werden im Rahmen des SWDGU 19 präsentiert.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisqualität der Holmium Laser Enukleation der Prostata (HoLEP) eines hochvolumigen Zentrums ist transferierbar und vereinfacht die Etablierung eines neuen Laserzentrums mit vergleichbar ausgezeichneten klinischen Ergebnissen.