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Fluocinolonacetonid (Iluvien®-Implantat) in der Behandlung des strahlenbedingten Makulaödems im Langzeitverlauf
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Published: | September 9, 2021 |
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Hintergrund: Ein chronisches Makulaödem ist eine bekannte Komplikation im Rahmen einer Strahlenretinopathie nach Bestrahlung von Aderhauttumoren. Bisherige therapeutische Ansätze zeigen eine variable klinische und morphologische Erfolgsrate. Über das Potential des Wirkstoffes Fluocinolonacetonid (Iluvien®-Implantat) ist bisher wenig bekannt. Wir nehmen an, dass die lokale kontinuierliche Abgabe von Kortikosteroiden möglicherweise die Symptome einer Strahlenretinopathie verbessern könnte.
Methoden: Eingeschlossen haben wir 8 Patienten (8 Augen) im Alter von 37 bis 72 Jahren bei Erstinjektion von Fluocinolonacetonid (Iluvien®) mit klinischen und morphologischen Zeichen einer Strahlenmakulopathie nach 106-Rutheniumapplikatior-Brachytherapie bzw. fraktionierter stereotaktischer Bestrahlung. Es handelt sich um 4 männliche und 4 weibliche Patienten. Alle Patienten waren bereits mit Triamcinolon zum Ausschluss einer Steroidresponse behandelt worden. 2 Patienten hatten zuvor Ozurdex®-Implantationen erhalten ohne klinisch signifikanten Effekt. Der Nachbeobachtungszeitraum liegt bei 19 bis 35 Monaten nach Fluocinolonacetonid (Iluvien®-Implantation).
Ergebnisse: Initial kam es in allen Fällen zu einem Ansprechen auf die Therapie. Dies zeigte sich einerseits in einem OCT-morphologisch nachweisbaren Rückgang des Makulaödems. In 7 von 8 Fällen kam es zu einem Visusanstieg. In einem Fall konnte der Visus stabilisiert werden. In 3 Fällen kam es 2 Jahre nach Iluvien®-Implantation zu einer Zunahme des Makulaödems sowie einem Visusabfall. Die anderen Patienten zeigten einen stabilen klinischen und morphologishen Befund.
Schlussfolgerungen: Fluocinolonacetonid (Iluvien®) ist ein vielversprechender Ansatz zur Verbesserung der anatomischen Struktur der Fovea und der Stabilisierung des Visus. Die Häufigkeit intravitrealer Injektionen scheint gesenkt zu werden. Es ist jedoch weitergehende Forschung notwendig, um herauszufinden, ob und wann eine Re-Implantation klinischen Vorteil bringt.