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22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 22)

05.09. - 06.09.2014, Magdeburg

Multifokale ERG-Ableitungen bei Makuladegeneration mit Zentralskotom

Meeting Abstract

  • J. Löwen - Visual Processing Laboratory, Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • A. Herbik - Visual Processing Laboratory, Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • K. Liedecke - Visual Processing Laboratory, Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • H. Thieme - Visual Processing Laboratory, Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • M.B. Hoffmann - Visual Processing Laboratory, Universitäts-Augenklinik Magdeburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Magdeburg, 05.-06.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sath18

doi: 10.3205/14sath18, urn:nbn:de:0183-14sath188

Published: September 4, 2014

© 2014 Löwen et al.
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Hintergrund: Wir prüfen mit dem multifikalen Elektroretinogramm (mfERG) den Zusammenhang reduzierter Netzhautfunktion bei fortgeschrittener Makuladegeneration mit der Reduktion von Sehschärfe und Fixationsgenauigkeit.

Methodik: 11 Probanden mit einem durch fortgeschrittene Makuladegeration (6 altersbedingt) bedingten Zentralskotom und exzentrischer Fixation mit einer bevorzugten Netzhautstelle (Preferred Retinal Locus – PRL) nahmen an der Studie teil. Die Position des PRL und die Fixationsgenauigkeit (prozentuale Fixationshäufigkeit in einem 2° Fenster um den PRL) wurde mit funduskontrollierter Mikroperimetrie bestimmt (MP1, Nidek, It.). Für die Messung der mfERGs (103 exzentrizitäts-skalierte hexagonale Felder; Gesamtgröße: horizontal ±28° und vertikal ±24°) mit VERIS (VERIS Science 5.01.12X; EDI, CA, USA) wurde das Fixationskreuz exzentrisch positioniert, so dass bei Fixation mit dem PRL die Fovea auf das Reizzentrum ausgerichtet war. Die mfERG Amplituden wurden mit dem Signal-zu-Rauschen-Verhältnis (SNR) quantifiziert und für jeden Exzentrizitätsbereich gemittelt. Die Exzentrizitätsabhängigkeit der mfERG-Amplituden von der Sehschärfe (Freiburg Visual Acuity & Contrast Tests; FrACT [1]) und der Fixationsgenauigkeit wurde mit schrittweisen Regressionsanalysen geprüft.

Ergebnisse: Der Dezimalvisus der Probanden lag zwischen 0,02 und 0,55 (Median: 0,13) [logMAR: 0,26 und 1,68 (Median: 0,89)]. Die Fixationsgenauigkeit lag zwischen 17% und 100% (Median: 42,5%). Das mfERG-SNR für den Exzentrizitätsbereich von 6,6° bis 11,4° ist der alleinige Prädiktor sowohl für die Sehschärfe (p < 0,001; r2 = 0,559) als auch für die Fixationsstabilität (p=0,006; r2 = 0,389).

Diskussion: Die signifikante Korrelation von mfERG-SNRs mit der Sehfunktion bei Makuladegeneration mit exzentrischer Fixation belegen auch für diese fortgeschrittenen retinalen Schädigungen die Aussagekraft von mfERG Ableitungen bei der objektiven Überprüfung der Netzhautfunktion. In weiterführenden Analysen soll geprüft werden, ob veränderte mfERG-Antworten eine besondere Spezialisierung des PRL belegen.


Literatur

1.
Bach M, Maurer JP, Wolf ME. Visual evoked potential-based acuity assessment in normal vision, artificially degraded vision, and in patients. Br J Ophthalmol. 2008 Mar;92(3):396-403. DOI: 10.1136/bjo.2007.130245 External link