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Einfluss des Makulapigmentes auf die Fundusautofluoreszenz-Lebensdauer
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Published: | September 4, 2014 |
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Hintergrund: Fluoreszenz-Lifetime-Imaging-Ophthalmoskopie (FLIO) der Netzhaut, eine neue und nichtinvasive bildgebende Methode in der Augenheilkunde, kann potentiell Krankheiten in sehr frühen Stadien erkennen. Zur grundlegenden Charakterisierung dieser Methode wurde der Einfluss des Makulapigmentes (MP) auf die makulären Autofluoreszenzlebensdauern untersucht.
Methoden: Eingeschlossen wurden 48 gesunde, phake Probanden im Alter von 20 bis 40 Jahren (mittleres Alter 24,4 ± 4,9 Jahre). Die Aufnahme der Lebensdauern erfolgte mit dem Heidelberg Engineering Spectralis® Fluoreszenz-Lifetime Imaging Ophthalmoskop, welches die Fundus Autofluoreszenz Zerfälle in einem kurzwelligen (498-560 nm; Ch1) und einem langwelligen (560-720 nm; Ch2) Kanal erfasst. Über eine dreiexponentielle Approximation wurde das amplitudengewichte τm (mittlere Autofluoreszenzlebenszeit) ermittelt und zur statistischen Analyse genutzt. Ebenso wurde die optische Dichte des MP (MPOD) mit der 1-Wellenlängen Methode (VisuCam, Car Zeiss, Meditec Inc.) gemessen und ein makulärer OCT-scan erstellt.
Ergebnisse: Sehr kurze Lebensdauen zeigten sich in der Makula mit einem Mittelwert von 82 ps im kurzwelligen und 126 ps im langwelligen Kanal. Hochsignifikante Korrelationan zeigte τm zur MPOD (Ch1: Pearson Correlation Coefficient (PCC) =-0,825, R2=0,680, p<0,001; Ch2: PCC=-0,748, R2=0,559, p<0,001), auch topographische Übereinstimmungen wurden gefunden.
Schlussfolgerungen: Der Einfluss des MP auf τm konnte gezeigt werden: je mehr MP vorhanden war, desto kürzere Lebensdauern wurden gemessen. Demnach tragen sehr wahrscheinlich die Karotine des MP eine kurze Eigenfluoreszenz, welche mit FLIO erfasst wird. Die kurzen Lebensdauern stammen somit vermutlich nicht ausschließlich vom retinalen Pigemntepithel, wie bisher vermutet, sondern auch vom MP in der inneren Netzhaut.