gms | German Medical Science

Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2019

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

29. - 30.11.2019, Leipzig

Ist das corneale Dickenprofil bei Diabetes mellitus verändert?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Lisa Ramm - Dresden
  • E. Spörl - Dresden
  • L.E. Pillunat - Dresden
  • N. Terai - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2019 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 29.-30.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19sag16

doi: 10.3205/19sag16, urn:nbn:de:0183-19sag167

Published: February 27, 2020

© 2020 Ramm et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Bei Diabetes mellitus (DM) treten Änderungen der morphologischen und funktionellen Eigenschaften der Cornea auf. Im Rahmen dieser Studie sollte der Einfluss der chronischen Hyperglykämie auf das Hornhautdickenprofil untersucht werden.

Methoden: Es wurden die Daten von 59 DM Patienten und 57 nach Alter und Intraokulardruck (IOD) angepassten gesunden Probanden verglichen. Die ortsabhängige Pachymetrie erfolgte mittels Pentacam HR (Oculus). Dabei wurde die dünnste corneale Dicke (TCT) sowie die Mittelwerte der peripheren Hornhautdickenmessungen auf konzentrischen Ringen um die TCT ermittelt. Durch Anwendung des dynamischen Scheimpfluganalyzers Corvis ST (CST, Oculus) wurde der Parameter pachy slope als Indikator der Dickenänderung zwischen cornealem Apex und Peripherie gemessen. Bei DM Patienten wurden zudem die Erkrankungsdauer, der DM Typ, das Vorliegen einer diabetischen Retinopathie und Makulopathie und der HbA1c Wert erfasst.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter (69,4 ± 10,5 und 68 ± 11,2 Jahre), der IOD (13 ± 2,3 und 12,3 ± 2,5 mmHg) und die zentrale Hornhautdicke (552,6 ± 33,2 und 552 ± 36,6 μm) unterschieden sich nicht signifikant zwischen Diabetikern und gesunden Probanden (p >0,05). Bei DM war pachy slope signifikant höher als bei Kontrollpersonen (41,1 ± 9,87 und 35,18 ± 10,64, p = 0,004). Auch die Differenzen zwischen TCT und peripheren Hornhautdickenmesswerten der konzentrischen Ringe mit einem Durchmesser von 2 mm (10,3 ± 1,7 und 9,3 ± 3,8 μm, p <0,001) bis 6 mm (82,2 ± 12,4 und 76,8 ± 12,6 μm, p =0,011) waren bei Patienten im Vergleich zu Gesunden erhöht. Die Änderungen des cornealen Dickenprofils waren mit dem HbA1c Wert sowie dem Vorliegen einer diabetischen Retinopathie und Makulopathie assoziiert.

Schlussfolgerung: Bei DM Patienten lag ein stärkerer peripherer Anstieg der cornealen Dicke vor als bei gesunden Probanden. Diese Veränderung konnte mit Hilfe des neuen CST Parameters pachy slope gezeigt und durch die Anwendung der Pentacam bestätigt werden.