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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2013

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

15.11. - 16.11.2013, Riesa

Komplette Reversibilität einer bitemporalen Hemianopsie nach Hypophysenadenomenukleation – ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • J. Lenk - Dresden
  • E. Matthé - Dresden
  • F. Sorgenfrei - Dresden
  • A. Theuring - Dresden
  • L.E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2013 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Riesa, 15.-16.11.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13sag37

doi: 10.3205/13sag37, urn:nbn:de:0183-13sag376

Published: November 15, 2013

© 2013 Lenk et al.
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Hintergrund: Die Mehrzahl suprasellärer Raumforderungen fallen initial durch unspezifische Symptome auf, insbesondere, wenn sie endokrin inaktiv sind. Betroffene Patienten stellen sich mit Kopfschmerzen, Visusabfall und Gesichtsfelddefekten daher zuerst beim Ophthalmologen vor.

Methoden: Wir berichten über einen 34-jährigen bis dato gesunden Patienten der sich mit seit 14 d progredienten Kopfschmerzen, Visusabfall, binokulären Doppelbildern und Gesichtsfelddefekten notfallmäßig in unserer Klinik vorstellte. Es zeigte sich eine Visusminderung am LA bei unauffälligem ophthalmoskopischen Befund und neurologischen Status. Die durchgeführte Gesichtsfeldprüfung zeigte eine bitemporale Hemianopsie. Es erfolgte die Durchführung eines Schädel-MRT. An Hand des MRT und endokrinologischer Mitbeurteilung konnte die Diagnose eines eingebluteten Sella-Tumors mit Chiasmaaffektion und Panhypopituitarismus gestellt werden. Daraufhin wurde die zügige transnasale-transphenoidale Tumorenukleation durchgeführt.

Ergebnisse: Der Patient stellte sich 3 Tage postOP zur Verlaufskontrolle bei uns vor. Dabei zeigte sich ein deutlicher Visusanstieg am LA (sc 0,9, cc 1,0). Der ophthalmoskopische Papillenbefund zeigte rechts einen unauffälligen Sehnerven, links eine temporale Papillenabblassung. Sehr beeindruckend war die vollständige Regredienz der bitemporalen Hemianopsie, wobei keinerlei Defekte in der statischen Perimetrie mehr nachweisbar waren. Der restliche neuroophthalmologische Status war regelrecht und der Patient konnte am 8. postoperativen Tag entlassen werden und wird endokrinologisch weiter betreut.

Schlussfolgerung: Da Patienten mit suprasellären Raumforderungen und Chiasmaaffektion häufig zuerst beim Ophthalmologen vorstellig werden, ist bei entsprechender Symptomatik eine rasche Diagnostik und cranielle Bildgebung essentiell, da bei umgehender chirurgischer Therapie und Druckentlastung des N. opticus die visuellen Symptome komplett regredient sein und eine Optikusatrophie mit permanten Visusabfall und Gesichtsfeldeinschränkung verhindert werden können.