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Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

23. - 24.05.2014, Bonn

Vergleichende Analyse von Latexagglutination und Mannan-Antigen in Kombination mit Antikörpern als Serumbiomarker für eine invasive Candidainfektion

Meeting Abstract

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Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG). Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014. Bonn, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sac12

doi: 10.3205/14sac12, urn:nbn:de:0183-14sac127

Published: May 19, 2014

© 2014 Sledziona.
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Hintergrund: Invasive Mykosen werden auf der Intensivstation sowie der Hämato/Onkologie häufig durch Arten der Gattung Candida verursacht und treten meist als Candidämie auf. Zur frühen Diagnosesicherung werden serologische Testmethoden wie der kommerziell erhältliche Antigen-Test (Cand-Tec®-Test, Ramco Laboratories, Houston, USA), ein Latex-Agglutinationstest, eingesetzt, der jedoch ein ungenügend charakterisiertes zytoplasmatisches Antigen nachweist. Sensitivität und Spezifität differierten daher deutlich in den bisherigen Studien [1].

Eine moderne Nachweismethode bietet sich mit der Bestimmung von Mannan mittels ELISA.

Methode: Verwendet wurden 26 Serumproben von Patienten mit kulturell nachgewiesener Candidämie sowie 24 Serumproben von Patienten ohne Candidämie. Verglichen wurde für beide Gruppen in erster Linie die serologische Aussagekraft von Latexagglutination im Vergleich zum Mannan-Antigen sowie indirektem Hämagglutinationstest (HAT) und Komplementbindungsreaktion (KBR) im Vergleich zum Mannan-Antikörper. Zusätzlich wurden die positiven Blutkulturen herangezogen, um Daten zur Verteilung der nachgewiesenen Candida-Spezies, zur Häufigkeit von zeitgleich mit Candida besiedelten intravaskulären Kathetern und zur Frage nach der time-to-positivity (TTP) zu erheben.

Ergebnis: Bei kulturell nachgewiesener Candidämie fiel die Latexagglutination in 8% der Fälle positiv aus, Mannan-Ag zu 35%, HAT bzw. KBR zu 36% bzw. 28%, der Mannan-Ak zu 62% positiv. Die Kombination aus Latexagglutination und HAT, KBR erhöhte in dieser Gruppe die Detektionsrate auf bis zu 58%, die Kombination aus Mannan-Ag und -Ak auf bis zu 88%. In den kulturell negativen Fällen fiel die Latexagglutination zu 86% positiv aus, Mannan-Ag in 18% der Fälle. HAT bzw. KBR waren zu 14% bzw. 21% positiv, Mannan-Ak bis zu 47%.

Zusammenfassung: Im Vergleich zur Latexagglutination konnte mit Nachweis von Mannan-Ag eine erhöhte Detektionsrate der Candidämie erreicht werden. Diese Detektionsrate konnte durch die kombinierte Betrachtung von Mannan-Ag und Mannan-Ak gesteigert werden. Allerdings konnte durch diese alleinige Betrachtung das Vorliegen einer Candidämie nicht eindeutig von einer Besiedelung abgegrenzt werden.

Die Serologie sollte daher weiterhin immer im Zusammenhang mit klinischen und bildgebenden Befunden betrachtet werden.


Literatur

1.
Anderson TJ, Bryant HE, Church DL. Evaluation of a Candida antigen detection method (Cand-Tec): Experience from a university teaching hospital. Can J Infect Dis. 1992 Jul;3(4):167-72.