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Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

23. - 24.05.2014, Bonn

Epidemiologie der Azolresistenz bei Aspergillus fumigatus in Deutschland

Meeting Abstract

  • corresponding author Anna Dudakova - Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Aline Wehr - Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Michael Weig - Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Uwe Groß - Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Oliver Bader - Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG). Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014. Bonn, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sac08

doi: 10.3205/14sac08, urn:nbn:de:0183-14sac086

Published: May 19, 2014

© 2014 Dudakova et al.
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Die Schimmelpilzspezies Aspergillus fumigatus kommt ubiquitär in der Natur vor und ist der häufigste Erreger der Aspergillose beim Menschen. Neben der allergischen bronchopulmonalen Aspergillose sind vor allem das Aspergillom und die invasive Aspergillose als wichtige Krankheitsformen zu nennen. Für die Firstline-Therapie werden hier i.d.R. Triazol-Antimykotika eingesetzt. In den letzten Jahren mehren sich vor allem aus den Niederlanden und Großbritannien, aber auch aus anderen Ländern, Berichte über den vermehrten Nachweis Azol-resistenter Isolate von A. fumigatus aus klinischen Materialien. Über das mykologische Labornetzwerk MykoLabNet-D (http://www.mykolabnet-d.de/) haben wir im Zeitraum 2011 bis 2013 für Deutschland die Epidemiologie und die molekularen Resistenzmechanismen von Stämmen aus klinischen Materialien [1] und aus der Umwelt untersucht.

Unsere Analysen zeigen, dass auch in Deutschland vorrangig die pandemische cyp51A Variante TR/L98H, sowohl in klinischen Materialien als auch in der Umwelt, gefunden wird. Neben einzelnen weiteren Resistenzmutationen in cyp51A, wurden in klinischen Materialien im gleichen Umfang wie TR/L98H auch resistente Stämme ohne Mutationen in cyp51A nachgewiesen. Im Gegensatz dazu wurden solche Stämme in der Umwelt nur vereinzelt gefunden, was auf einen möglichen Zusammenhang dieser Resistenz mit der Therapie hinweist.

Zukünftige Untersuchungen werden die Erfassung resistenter Isolate hauptsächlich auf bisher unterrepräsentierte Regionen (Neue Bundesländer, Bayern, Schleswig Holstein, West-Niedersachsen) ausdehnen. A. fumigatus-Isolate aus klinischen Materialien können nach Absprache weiterhin über das bestehende MykoLabNet-D Netzwerk zur Testung eingesandt werden, ebenso werden Kontrollisolate und Protokolle zur Etablierung eigener Suszeptibilitätstestungen von uns bereitgestellt. Die molekulare Bestimmung des Resistenzmechanismus (bspw. Sequenzierung des cyp51A-Gens) wird von uns weiterhin kostenfrei durchgeführt.


Literatur

1.
Bader O, Weig M, Reichard U, Lugert R, Kuhns M, Christner M, Held J, Peter S, Schumacher U, Buchheidt D, Tintelnot K, Groß U, and MykoLabNet-D partners. cyp51A-based mechBader O, Weig M, Reichard U, Lugert R, Kuhns M, Christner M, Held J, Peter S, Schumacher U, Buchheidt D, Tintelnot K, Groß U. cyp51A-Based mechanisms of Aspergillus fumigatus azole drug resistance present in clinical samples from Germany. Antimicrob Agents Chemother. 2013 Aug;57(8):3513-7. DOI: 10.1128/AAC.00167-13 External link