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Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

23. - 24.05.2014, Bonn

Azolresistenz bei Aspergillus-Isolaten von Mukoviszidose-Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Axel Hamprecht - Institut für medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Universitätsklinikum Köln

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG). Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014. Bonn, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sac05

doi: 10.3205/14sac05, urn:nbn:de:0183-14sac051

Published: May 19, 2014

© 2014 Hamprecht.
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Aspergillus species sind die am häufigsten nachgewiesenen Schimmelpilze aus Atemwegsmaterialen von Mukoviszidose-Patienten. Einige Patienten entwickeln eine allergisch-bronchoalveoläre Aspergillose (ABPA), welche i.d.R. mit Kortikosteroiden und Antimykotika therapiert wird.

Aus Deutschland liegen kaum Daten zur Resistenzsituation von Aspergillus spp. bei Mukoviszidose-Patienten vor. Berichte aus anderen europäischen Ländern zeigen Resistenzraten von 4.5% (Mortensen et al., Dänemark) bis 8% (Morio et al., Frankreich).

Zwischen April 2010 und April 2013 wurden insgesamt 2677 Atemwegsmaterialen von 221 CF-Patienten aus dem Mukoviszidosezentrum Köln auf Pilze untersucht; in 573 Fällen wurde Aspergillus spp. nachgewiesen und ein Screening auf Azolresistenz durchgeführt.

Die minimale Hemmkonzentration von Isolaten mit verminderter Empfindlichkeit für Itraconazol oder Voriconazol wurde mittels der EUCAST-Referenzmethode bestimmt. Bei allen Isolaten mit Azolresistenz wurde das cyp51A Gen sequenziert, welches das Target für Azole kodiert.

Sechs Isolate (alle A. fumigatus sensu stricto) von vier Patienten wiesen hohe MHKs gegenüber Itraconazol auf, bei fünf von sechs Isolaten lag eine Pan-Azolresistenz vor. Alle resistenten Isolate hatten Mutationen in cyp51A, der TR34/L98H Genotyp wurde hierbei am häufigsten nachgewiesen (n=4). Erstmalig wurde in Deutschland ein Isolat mit der TR46/Y121F/T289A Mutation nachgewiesen, welche bisher nur aus den Niederlanden und Belgien berichtet wurde.

Drei von vier Patienten mit azolresistentem A. fumigatus hatten bis dahin keine Azol-Antimykotika erhalten.

Zusammenfassung: Azolresistenz bei Aspergillus spp. kommt z.Zt. in Deutschland noch selten vor, tritt jedoch auch bei azol-naiven Patienten auf. Bei allen CF-Patienten, die eine antimykotische Therapie benötigen, sollte daher immer ein kultureller Nachweis und eine Resistenztestung durchgeführt werden.