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184th Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

28.01. - 29.01.2022, Bielefeld

Auswertung der Prothesenmotilität nach Enukleation und Eviszeration des Augapfels

Meeting Abstract

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  • Houssein Al Hayek - Dortmund
  • M. Kohlhaas (Dortmund) - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 184. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bielefeld, 28.-29.01.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22rwa27

doi: 10.3205/22rwa27, urn:nbn:de:0183-22rwa271

Published: January 28, 2022

© 2022 Hayek et al.
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Hintergrund: Die Entfernung des Augapfels bei einem Patienten ist eine „Ultima-Ratio-Maßnahme“, die trotz aller augenärztlichen therapeutischen Bemühungen nicht vermieden werden kann. Nach der Enukleation oder Eviszeration verliert der Mensch nicht nur ein sehr wichtiges sensorisches Organ, sondern hat zudem mit ästhetischen und kosmetischen Folgen zu rechnen, die oft als ‚Verstümmelung‘ der operierten Seite und des gesamten Gesichtes empfunden werden. Die postoperative Versorgung mit einer Augenprothese stellt die wichtigste Maßnahme zur Wiederherstellung der kosmetischen und ästhetischen Symmetrie und Harmonie des Gesichtes dar. Die Motilität der Augenprothese optimiert die kosmetische Wiederherstellung und reduziert maßgeblich die Wahrnehmung der Augenprothese durch andere Personen. Ziel der Studie ist die Untersuchung der Prothesen-Motilität abhängig von der Operationstechnik (Enukleation/Eviszeration).

Methoden: In dieser Studie wurden Daten und Operationsberichte von 167 in der Augenklinik des Johannes Hospitals in Dortmund operierten Patienten in den Jahren 2008–2019 ausgewertet. Anschließend wurde die Motilität der Augenprothese mit einer Kestenbaumbrille bei 32 Patienten (18 Patienten nach Enukleation und 14 nach Eviszeration des Bulbus) untersucht.

Ergebnisse: Zwischen den beiden Gruppen zeigte sich eine bessere Motilität der Augenprothese in alle 4 Richtungen bei den Patienten mit Z.n. Eviszeration im Vergleich mit Enukleation: in der Abduktion um 1,74 mm, in der Adduktion um 2,07 mm, in der Elevation um 2,08 mm und Depression um 2,04 mm.

Schlussfolgerung: Die Auswahl der Operationstechnik spielt eine wichtige Rolle bei der postoperativen Motilität der Augenprothese und damit womöglich zur bessern Wiederherstellung der Kosmetik und Symmetrie des Gesichtes im Alltag.