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180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26. - 27.01.2018, Düsseldorf

Minimalinvasive Augenmuskel-Chirurgie und Einmuskelchirurgie – Was kann man damit erreichen?

Meeting Abstract

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  • A. C. Eckstein - Essen
  • J. Esser - Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Düsseldorf, 26.-27.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rwa086

doi: 10.3205/18rwa086, urn:nbn:de:0183-18rwa0867

Published: January 25, 2018

© 2018 Eckstein et al.
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Mit der für den Patienten wenig belastenden Einmuskelchirurgie kann man eine ganze Reihe von strabologischen Krankheitsbildern erfolgreich behandeln (kleinwinkelige Phorien, Endokrine Orbitopathie, Esotropie im Senium…). Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Operation an mehreren Muskeln ist die geringe Beeinträchtigung der Perfusion. Die vorderen Augenabschnitte werden durch vordere Ziliararterien (75% der VAA-Durchblutung) und durch lange posteriore Ziliararterien (25% der VAA-Durchblutung) versorgt. Dabei wird insbesondere der horizontal mediale Anteil des Bulbus doppelt versorgt, vertikal erfolgt die Versorgung dagegen nur durch die vorderen Ziliararterien. Aus diesem Grund ist eine kombinierte Operation benachbarter gerader Muskeln schon mit einem erhöhten Risiko einer Vorderabschnittsischämie verbunden. Durch die Abrollstrecken sind insbesondere Rücklagerungsstrecken limitiert. Durch die Nutzung von Implantaten (zB. Tutopatch) können die OP Strecken deutlich gesteigert werden. Aufgrund der hohen Dosis Wirkungseffekte bei mechanischen Störungen eignen sich diese besonders gut zur Einmuskelchirurgie. Sogar Transpositionschirurgie, wie die Hummelsheim Prozedur, ist in den meisten Fällen nur eine Einmuskelkorrektur. Dadurch steht nach der Transpositionschirurgie in der Folgezeit noch ein weiterer gerader Muskel zur Verfügung. Selbst bei der Augenmuskeloperation zur Nsytagmus Beruhigung hat die Einmuskelchirugie in Form der Anderson Operation Einzug gehalten.

Bei der minimalinvasiven Augenmuskelchirurgie (MISS) handelt es sich um eine spezielle Kleinschnitttechnik bei Augenmuskelchirurgie. Durch den kleinen Schnitt erfolgt eine sehr rasche Wundheilung, was z.B. für CL Dauerträger interessant ist. Jedoch stehen der eleganten Technik lange OP Zeiten, erforderliche Übung und eine eingeschränkte Anwendbarkeit entgegen. Weiterhin wird die Stammzellreiche Limbusregion geschont.