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Zusammenhang zwischen MTF-Focus-Through Kurven und klinischen Defokuskurven
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Published: | February 1, 2016 |
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Hintergrund: Ziel dieser retrospektiven Analyse war es MTF-Focus-Through Kurven verschiedener MIOL, die auf einer optischen Bank gemessen wurden, mit jeweiligen klinischen Defokuskurven in Relation zu setzen.
Methoden: Wir verglichen MTF-Focus-Through Kurven mit klinischen Defokuskurven (monokular, fernkorrigiert) für die folgenden 6 Gruppen: a) Comfort mit 1,5 dpt Addition (Oculentis, 50 Augen), b) Comfort mit 2,0 dpt Addition (Oculentis, 15 Augen), c) MplusX mit 3,0 dpt Addition (Oculentis, 15 Augen), d) MiniWell (Sifi, 10 Augen), e) Symfony (AMO, 30 Augen), f) LisaTri (CZM, 20 Augen). Die MTF-Messungen wurden mit dem PMTF (Lambda-X) unter monochromatischem grünem Licht (546 nm Wellenlänge) durchgeführt. Das verwendete Augenmodell ISO11979-2 ist aberrationsfrei. Wir variierten den Blendendurchmesser und die Ortsfrequenz des abzubildenden Sinusmusters der Lichtquelle. Die klinischen Defokuskurven wurden 3 Monate nach Implantation mit Hilfe eines Phoropters gemessen.
Ergebnisse: Bei 3 mm Blendendurchmesser und 50cy/mm Ortsfrequenz, sind die für die jeweilige MIOL typischen MTF-Profile mit scharfen Peaks zu sehen. Bei geringeren Ortsfrequenzen werden diese Peaks hingegen breiter und sind weniger klar erkennbar. Die Form der monokularen fernkorrigierten Defokuskurven folgt grob dem Verlauf der entsprechenden MTF-Focus-Through Kurven, jedoch sind die scharfen Peaks „ausgewaschen“, sprich stark verbreitert. Außerdem sind in den Defokuskurven Dioptrienbereiche mit ursprünglich niedrigen MTF-Werten sozusagen “aufgefüllt”. Physikalisch gesehen muss hierbei beachtet werden, dass Buchstaben wie sie z. B. auf ETDRS-Tafeln stehen, eine Überlagerung verschiedener Ortsfrequenzen sowie Wellenlängen sind. Andererseits spielt natürlich die neuronale Verarbeitung der auf die Netzhaut eintreffenden Intensitäts- und Farbverteilungen eine entscheidende Rolle. Die präzise Form von Defokuskurven nach MIOL-Implantation hängt also von zahlreichen Faktoren ab, von denen die MTF-Focus-Through Kurven nur einer sind.
Schlussfolgerungen: Die Korrelation zwischen klinsichen Defokuskurven und MTF-Focus-Through Kurven sind hochgradig komplex. MTF-Focus-Through Kurven können aber als grober Anhaltpunkt dafür dienen, welche Werte für den postoperative Visus in verschiedenen Entfernung nach der Operation zu erwarten sind.