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Therapie der chorioidalen Neovaskularisation nach Bulbusperforation
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Published: | November 5, 2014 |
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Hintergrund: Eine Bulbuspenetration/-perforation/-ruptur ist eine sehr seltene Komplikation während der Retrobulbäranästhesie (ca. 1:8000) und hat eine reduzierte Visusprognose. Wir berichten über die erfolgreiche Anti-VEGF-Therapie einer traumatisch entstandenen chorioidalen Neovaskularisation (CNV) nach iatrogener Bulbusperforation.
Patient und Methoden: Eine 78-jährige Patientin erlitt während der Retrobulbäranästhesie vor geplanter Katarakt-Operation eine Bulbusperforation durch die Injektionsnadel (anamnestisch: forciertes Kneifen). Sie wurde in unsere vitreoretinalen Sektion mit Visus HBW aufgenommen. Eine Phakoemulsifikation mit Vitrektomie wurde umgehend durchgeführt. Die sklerale Eintrittswunde am Bulbusäquator wurde verschlossen. Die Austrittsstelle befand sich zwischen Papille und Makula. Die Glaskörperblutung wurde entfernt und nach Lavage der massiven, subretinalen und zentral gelegenen Blutung die abgelöste Netzhaut wieder zur Anlage gebracht. Ein peripherer 360°-Laserriegel wurde angelegt. Das instillierte Silikonöl wurde nach 2 Monaten entfernt. Die zwischen Papille und Makula entstandene CNV wurde mittels sequenzieller Bevacizumab-IVOM behandelt.
Ergebnisse: Nach 1,5 Jahren stieg die Sehschärfe am perforierten Auge von Handbewegung auf 0,8 an. Die CNV war rezidivfrei vernarbt.
Schlussfolgerungen: Verletzungen des zentralen hinteren Pols haben ein hohes Risiko, eine CNV zu entwickeln. Engmaschige Funduskopie- und OCT-Kontrollen über mehrere Monate nach Trauma können die CNV frühzeitig detektieren, so dass eine suffiziente Anti-VEGF-Therapie eingeleitet und das zentrale Sehen erhalten werden kann.