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Intubationsnarkose verfälscht die Messung des Intraokulardrucks
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Published: | November 5, 2014 |
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Hintergrund und Ziele: Die Messung des intraokularen Drucks (IOD) ist im Rahmen der Glaukomdiagnostik bei Kindern und in ihrer Kooperation beeinträchtigten Patienten in Intubationsnarkose (ITN) ein wichtiges diagnostisches Mittel. Der IOD kann unter Intubationsbedingungen verfälscht werden. Die vorliegende Studie evaluiert das Ausmaß des IOD-Abfalls durch eine ITN.
Patienten und Methoden: Der IOD wurde bei 229 Patienten am nicht zu operierenden Auge im Liegen unmittelbar vor und 5 min nach ITN-Einleitung mit dem Dynamischen Contour-Tonometer (DCT) gemessen.
Ergebnisse: Der IOD fiel von 19,9 +/-3,7 mmHg vor ITN auf 14,1 +/- 3,5 mmHg 5 min nach ITN-Einleitung (p≤0,001; IOD-Abfall: 5,8 mmHg, range: 0 bis 13,8 mmHg). Die ITN verursachte eine IOD-Senkung um weniger als 2 mmHg bei 6,1%, zwischen 2,0 und 6,0 mmHg bei 39,8%, zwischen 6,0 und 10 mmHg bei 50,2%, und von mehr als 10 mmHg bei 3,9% der Augen.
Schlussfolgerungen: Bei einer ITN muss eine erhebliche Absenkung des IOD von im Mittel 6 mmHg beachtet werden – im Einzelfall sogar bis 13,8 mmHg. Dies sollte vor allem bei Patienten, bei denen nur unter ITN-Bedingungen der Augeninnendruck gemessen werden kann, berücksichtigt werden, um deren Therapie bedarfsgerecht anpassen zu können. Die Autoren haben keinerlei finanzielle Interessen an den verwendeten Medikamenten oder Geräten. Die Studie wurde von der Ethikkommission des Saarlandes genehmigt.