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29th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

17. - 18.06.2016, Berlin

Ergebnisse der Umfrage zum therapeutischen Entscheidungsverhalten in der Versorgung der rhegmatogenen Ablatio retinae

Meeting Abstract

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  • Charlotte Fischer - Universitäts-Augenklinik Göttingen
  • M. Kulanga - Universitäts-Augenklinik Göttingen
  • H. Hoerauf - Universitäts-Augenklinik Göttingen

Retinologische Gesellschaft. 29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 17.-18.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rg65

doi: 10.3205/16rg65, urn:nbn:de:0183-16rg655

Published: June 16, 2016

© 2016 Fischer et al.
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Hintergrund: 2001 veröffentlichten H. Laqua und K. Honnicke die Ergebnisse einer im deutschsprachigen Raum durchgeführten Umfrage zum therapeutischen Entscheidungsverhalten unter Netzhautchirurgen bei Ablatio retinae. Inzwischen fand durch erhebliche technische Verbesserungen der Vitrektomie-Systeme die primäre Vitrektomie weitere Verbreitung, zudem sind aktuelle Aspekte wie das Timing der Operation und der Einsatz trokargeführter Systeme hinzugekommen. Dies war der Anlass, dass wir 2015 eine Wiederauflage dieser Umfrage, allerdings ergänzt um eine weitere Ablatiosituation (Fall 1) und aktuellen Fragestellungen, durchgeführt haben. In diesem Jahr freuen wir uns, die Ergebnisse vorzustellen.

Methoden: 78 Netzhautchirurgen im deutschsprachigen Raum wurden mittels eines Online-Fragebogens zu ihrem therapeutischen Vorgehen bei drei verschiedenen Ablatiosituationen, sowie zusätzlichen Variationen der Ausgangssituationen sowie dem Timing der OP, der postoperativen Lagerung und der Narkoseform befragt und die Ergebnisse mit denen von 2001 verglichen.

Ergebnisse: Bei unkomplizierter Ablatio retinae mit einem Hufeisenforamen temporal oben und ohne Makulabeteiligung (Fall1) würden sich 86% der Befragten für einen skleraeindellenden Eingriff, 6% für eine primäre Vitrektomie und 9% für einen kombinierten Eingriff entscheiden. Besteht eine umschriebene Ablatio retinae mit zwei Hufeisenforamina ohne Makulabeteiligung (Fall 2) entschieden sich 50% für die Versorgung mittels Plombe und 12% mittels Cerclage, hingegen 35% für die Durchführung einer primären Vitrektomie und 2% für einen kombinierten Eingriff (2001: Plombe 86%, Cerclage 7%, Vitrektomie 1%). Bei der Ausgangssituation einer komplizierten Ablatio retinae mit Makulabeteiligung (Fall3) wählten 3% die Versorgung mittels Plombe, 5% die Versorgung durch Cerclage, hingegen 74% die primäre Vitrektomie und 18% den kombinierten Eingriff (2001: Plombe 13%, Cerclage 42%, Vitrektomie 45%). In der Mehrzahl (>50%) der Fälle wurde als OP-Zeitpunkt immer das Zuwarten auf den nächsten Tag und die Intubationsnarkose als bevorzugte Narkoseform gewählt.

Zusammenfassung: Im Vergleich zu 2001 zeigen die Ergebnisse der Umfrage einen deutlichen Trend weg von der Buckelchirurgie hin zur primären Vitrektomie in der Versorgung der Ablatio retinae im deutschsprachigen Raum.