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29th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

17. - 18.06.2016, Berlin

Verbessert die optimale Einstellung der metabolischen Parameter die Ergebnisse der Behandlung des diabetischen Makulaödem mit Ranibizumab? Konzept der DORO-Studie

Meeting Abstract

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  • Josefine Urban - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • M. Rehak - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • A. M. Joussen - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin

Retinologische Gesellschaft. 29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 17.-18.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rg60

doi: 10.3205/16rg60, urn:nbn:de:0183-16rg602

Published: June 16, 2016

© 2016 Urban et al.
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Diabetisches Makulaödem (DMÖ) kommt bei 12% der Typ 1 und bei 28% der Typ 2 Diabetikern vor und ist damit die häufigste Erblindungsursache der erwerbstätigen erwachsenen Patienten in den Industrieländern [1]. Eine gute Einstellung der Glykämie, Lipidämie und des Blutdruckes ist bei allen Diabetikern erforderlich um eine Progression der diabetischen Retinopathie (DR) zu verhindern. Die neuesten Daten der DCCT Studie (The Diabetes Control and Complications Trial) belegen, dass nahezu normale Glykämiewerte über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahre die Progression der DR um 76% reduzieren (DCCT/EDIC Research Group. Diabetes 2015; 64:631-642). Bereits im Jahre 2011 wurde an der Augenklinik Charité eine IIT (DORO Studie) vorgeschlagen mit der Hypothese, dass die Ergebnisse der Anti-VEGF-Behandlung bei Patienten mit DMÖ durch eine optimale Einstellung der metabolischen Parameter verbessert werden könnten. In der Zwischenzeit konnte in retrospektiven Arbeiten gezeigt werden, dass die Anti-VEGF-Therapie bei DMÖ zu einem größeren Visusanstieg bei Patienten mit einem HbA1c< 7,0% führt, als bei Patienten mit einem schlechteren HbA1c-Wert [2]. Derzeit liegen aber keine Ergebnisse prospektiven randomisierten Studien vor. In der prospektiven DORO Studie werden die Änderungen der BCVA, des DMÖ (OCT-Netzhautdicke) und die Anzahl der benötigten Ranibizumab-Injektionen bei insgesamt 120 Patienten untersucht. Die Patienten werden in zwei Gruppe randomisiert. Die Gruppe der “Standardbehandlung” wird über eigenen Hausarzt oder Diabetologen weiter betreut und im Studienzentrum erfolgen alle drei Monate Blutentnahmen und Blutdruckkontrollen, ohne das die allgemeine Therapie beeinflusst wird. In der Gruppe “optimierte Behandlung” werden die Patienten monatlich in der Klinik für Endokrinologie Charité Campus Benjamin Franklin betreut, inklusive der medikamentösen Einstellung systemischer Faktoren. Die DORO Studie erhielt die finanzielle Unterstützung von der Firma Novartis. Im Jahr 2014 wurde der Prüfplan finalisiert und der Weg der Genehmigungen bei der Ethikkommission und PEI gestartet. Durch die EBM-Einführung für die IVOMs reduzierten sich aber dramatisch die Rekrutierungsmöglichkeiten der universitären Einrichtungen. Dies führt nicht nur zu Schwierigkeiten in der Durchführung der DORO-Studie, sondern bedroht auch weitere retinologische Forschungen an deutschen Universitäten.


Literatur

1.
Kiire CA, Porta M, Chong V. Medical management for the prevention and treatment of diabetic macular edema. Surv Ophthalmol. 2013 Sep-Oct;58(5):459-65. DOI: 10.1016/j.survophthal.2012.10.002 External link
2.
Matsuda S, Tam T, Singh RP, Kaiser PK, Petkovsek D, Carneiro G, Zanella MT, Ehlers JP. The impact of metabolic parameters on clinical response to VEGF inhibitors for diabetic macular edema. J Diabetes Complications. 2014 Mar-Apr;28(2):166-70. DOI: 10.1016/j.jdiacomp.2013.11.009 External link