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29th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

17. - 18.06.2016, Berlin

Neues automatisiertes Verfahren zur Messung des Lesevermögens im Rahmen einer Anti-VEGF-Therapie

Meeting Abstract

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  • Rolf Effert - Augenklinik am Klinikum Kassel
  • C. Flöter - Augenklinik am Klinikum Kassel

Retinologische Gesellschaft. 29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 17.-18.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rg55

doi: 10.3205/16rg55, urn:nbn:de:0183-16rg559

Published: June 16, 2016

© 2016 Effert et al.
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Hintergrund: Während einer Anti-VEGF-Therapie ist nicht nur die zentrale Sehschärfe von Interesse, sondern auch das Lesevermögen. Das Lesevermögen wird in der Praxis aber in der Regel nicht getestet. Wir präsentieren ein neues Verfahren zur standardisierten Messung des Lesevermögens.

Methode: Auf einem I-Pad wird ein Text , Fragen und potenzielle Antworten in der gleichen Größe wie beim Einzeloptotypentest präsentiert. Die Layoutstruktur orientiert sich dabei an den klassischen Birkhäuser Test. Die Testperson muss den Text und die 5 Fragen zum Text lesen. Aus dem Text ergibt sich eine richtige Antwort, die angekreuzt werden muss. Wird die Antwort richtig angegeben, wird geschlossen, dass der Text gelesen werden konnte. Die Textgröße verkleinert sich stufenweise wie beim Einzeloptotypenvisus, bis der Proband den Text nicht mehr lesen und damit die Frage nicht beantworten kann. Pro Sehzeichengröße können bis zu 5 Texte mit Fragen angeboten werden. Die Fragen werden in eine Datenbank auf einem PC eingegeben und per W-Lan auf das I-Pad übertragen. Die Font-Größen sind identisch mit denen des Einzeloptotypenvisus, das heißt, die Größe des Textes verändert sich logarithmisch. Der Untersucher kann wählen, ab welcher Sehzeichengröße der Test gestartet werden soll und wieveiel Fragen pro Visusstufe gestellt werden sollen. Erste Ergebnisse zeigen, dass das Verfahren gut geeignet ist, um das Lesevermögen zu messen. Ab einer Visusstufe < 0,1 haben die Probanden Probleme die Eingabe per touch screen durchzuführen, das Eingabefeld nicht mehr richtig erkannt wird.

Schlussfolgerung: Die Methode ist gut geeignet, um neben dem Einzeloptotypenvisus einen weiteren Parameter zu messen, ob die Therapie für den Patienten eine Verbesserung oder Verschlechterung seines Sehvermögens in seinem täglichen Leben gebracht hat.