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5-Jahres Visusergebnisse und pro re nata Injektionsmuster unter chronischer anti-VEGF Therapie
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Published: | June 16, 2016 |
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Hintergrund: In dieser Studie untersuchten wir die Visusverläufe und pro re nata Injektionsmuster von Patienten mit ein- bis fünfjähriger anti-VEGF Therapie bei feuchter altersabhängiger Makuladegeneration (AMD), diabetischem Makulaödem (DMÖ), Makulaödem nach retinalem Venenverschluss (RVV) und myoper chorioidaler Neovaskularisation (CNV).
Methoden: Nach Erhalt eines positiven Ethikvotums wurden alle Patienten unserer elektronischen Behandlungsdatenbank retrospektiv ausgewertet, die zwischen 2009 und 2014 ihre erste Injektion erhielten und anschließend mindestens ein Jahr Behandlungs- und/oder Nachkontrolldaten an unserer Klinik aufwiesen. Das Injektionsschema orientierte sich an der IVAN-Studie mit anti-VEGF in pro re nata 3er-Serien. Insgesamt qualifizierten sich 2.536 Augen von 2.034 Patienten (33.187 Injektionen) für die Auswertung. Primäre Auswertparameter waren Visusänderungen, Injektionsfrequenzen und kumulative Injektionszahlen über die Zeit. Statistische Analysen wurden mittels Spearman’s Korrelationsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse: Im ersten Behandlungsjahr war die mediane Injektionszahl 6 bei AMD, DMÖ und RVV und 5 bei myoper CNV. In den Jahren zwei bis fünf ging die mediane Injektionszahl pro Jahr zurück auf 3 für AMD, 2 für DMÖ und RVV sowie 1 für myope CNV. Der relative Anteil von Augen mit mehr als 15 Buchstaben Gewinn nach fünf Jahren war am höchsten bei Patienten mit myoper CNV (33%) und RVV (24%). Augen mit AMD verloren dagegen in 34% der Fälle mehr als 15 Buchstaben über den Verlauf von 5 Jahren. Zu beachten ist dabei, dass hier nur chronisch aktive Krankheitsverläufe erfasst wurden. Patienten, die aufgrund fehlender Reinjektionsindikation ausschieden, wurden im weiteren Verlauf nicht mehr erfasst.
Schlussfolgerung: Diese Daten aus der Versorgungsrealität in Deutschland zeigen, dass die anfänglich positiven Visusentwicklungen insbesondere bei Patienten mit chronisch aktiver AMD bei weitem nicht bei allen Patienten über die Zeit zu halten sind. Die gezeigten Ergebnisse bieten zum einen orientierende Verläufe für die Beratung von Patienten in der klinischen Praxis, zum anderen belegen sie den Raum für weitere Verbesserungen unserer aktuellen Behandlungsstrategien.