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27th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Multimodale Analyse retinaler Gefäße bei CADASIL-Patienten

Meeting Abstract

  • Florian Alten - Universitäts-Augenklinik Münster
  • J. Motte - Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Münster
  • C. Evering - Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Münster
  • N. Osada - Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik, Universitätsklinikum Münster
  • C. R. Clemens - Universitäts-Augenklinik Münster
  • E. M. Kadas - Klinik für Neurologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
  • N. Eter - Universitäts-Augenklinik Münster
  • F. Paul - Klinik für Neurologie, Charité Universitätsmedizin Berlin; NeuroCure Clinical Research Center, Berlin
  • M. Marziniak - Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Münster

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg08

doi: 10.3205/14rg08, urn:nbn:de:0183-14rg088

Published: June 12, 2014

© 2014 Alten et al.
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Hintergrund: CADASIL (zerebrale, autosomal-dominante Arteriopathie mit subkortikalen Infarkten und Leukenzephalopathie) ist eine hereditäre Gefäßerkrankung, die durch Infarkte, Demenz und Leukenzephalopathie charakterisiert ist. Ziel der Studie war die Darstellung retinaler Gefäßveränderungen bei CADASIL-Patienten mittels hochauflösender bildgebener Verfahren.

Methoden: Konfokale Scanning Laser Ophthalmoskopie (cSLO), Spektral-domain optische Kohärenztomographie (SD-OCT), sowie Fluoreszenz- und Indocyaningrünangiographien wurden in 28 Augen von 14 CADASIL-Patienten durchgeführt. Drei Methoden zur Detektierung von retinalen Gefäßveränderungen wurden eingesetzt: die retinale Nervenfaserschichtdickenmessung (RNFL), eine semiautomatische Software basierend auf cSLO Bildern und eine manuelle Gefäßausmessung in der SD-OCT. Daten wurden verglichen mit gesunden, altersgematchten Probanden.

Ergebnisse: RNFL Messungen zeigten eine globale Verdickung von 105.2 µm (Kontrollgruppe: 98.4 µm; p=0.015). Die semi-automatische cSLO Messung ergab arterielle und venöse Gefäßdiameter von 102.5 µm (106.0 µm; p<0.001) bzw. 128.6 µm (124.4 µm; p<0.001). Die manuelle Gefäßausmessung im SD-OCT ergab erhöhte arterielle und venöse Gefäßdurchmesser von 138.7 µm (125.4 µm; p<0.001) bzw. 160.0 µm (146.9; p=0.003), sowie verdickte arterielle und venöse Gefäßwände von 27.4 µm (19.2 µm; p<0.001) bzw. 18.3 µm (15.7 µm; p<0.001) bei CADASIL-Patienten.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der retinalen in-vivo Bildgebung spiegeln die bekannten pathophysiologischen Veränderungen in Gefäßen von CADASIL-Patienten wider. Die retinale Bildgebung könnte zukünftig als diagnostische Ergänzung bei Patienten mit CADASIL und anderen zentralen Mikroangiopathien dienen.