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ESBL-Bildung und Fluorchinolon-Resistenz bei Escherichia-coli- und Klebsiella-pneumoniae-Isolaten aus dem Hospitalbereich
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Published: | September 30, 2016 |
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Breitspektrum-Cephalosporine der Gruppen 2 (CG2) und 3 (CG3) sowie Fluorchinolone (FQ) gehören zu den häufig verwendeten Antibiotika im Krankenhaus [1]. Häufigste Ursachen der Resistenz gegen Cephalosporine und FQ bei Escherichia coli (ECO) und Klebsiella pneumoniae (KPN) sind die Bildung von Extended-Spektrum-β-Laktamasen (ESBL) bzw. Mutationen in den Genen von Gyrase und Topoisomerase IV. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung der Verbreitung von ESBL und FQ-Resistenz bei ECO und KPN aus dem Hospitalbereich.
Das untersuchte Erregerkollektiv umfasste 596 ECO und 304 KPN, die während der PEG-Resistenzstudie 2013 in 25 Laboren in Deutschland (n=22), Schweiz (n=2) und Österreich (n=1) gesammelt wurden. Als Referenzsubstanz zur Bewertung der Resistenz gegen FQ, diente Ciprofloxacin. Die MHK-Werte wurden mittels der Mikrodilution gemäß ISO 20776-1 bestimmt [2]. Für die Interpretation der MHK-Werte wurden die vom EUCAST veröffentlichten klinischen Grenzwerte verwendet (http://www.eucast.org/; v. 6.0). Der ESBL-Phänotyp wurde anhand der Vorgaben des CLSI ermittelt [3].
14,9% (89/596) der ECO und 17,4% (53/304) der KPN zeigten den ESBL-Phänotyp. Eine Resistenz gegen CIP lag bei 24,7% der ECO und 16,8% der KPN Isolate vor (Tabelle 1 [Tab. 1]). Phänotypisch ESBL-positive Isolate waren häufiger CIP-resistent (CIP-R) als ESBL-negative Isolate. Von den 89 ESBL-positiven ECO zeigten 62 (69,7%) und von den 53 ESBL-positiven KPN 35 (66%) zusätzlich eine Resistenz gegen Ciprofloxacin, während es bei den ESBL-negativen Isolaten 16,8% (85/507) bzw. 6,4% (16/251) waren. Insgesamt waren 62 der 596 (10,4%) ECO und 35 der 304 (11,5%) KPN sowohl ESBL-Bildner als auch CIP-R. Bei 39 der 62 (62,9%) ECO und 31 der 35 (88,6%) KPN wurde das CTX-M-15-Enzym nachgewiesen. Mehr als die Hälfte der CIP-R ECO, die eine CTX-M-15 exprimierten, gehörten zur klonalen Gruppe O25b-ST131.
CG2, CG3 und FQ kommen aufgrund der erreichten Resistenzniveaus nur noch bedingt zur kalkulierten Behandlung von Infektionen bei Verdacht einer Beteiligung von ECO und/oder KPN in Betracht. Geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung resistenter ECO und KPN sind daher dringend erforderlich.
Literatur
- 1.
- Kern WV, de With K, Steib-Bauert M. Antibiotikaverbrauch im Krankenhaus. In: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V., Infektiologie Freiburg, Hrsg. GERMAP 2012 – Bericht über den Antibiotikaverbrauch und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterinärmedizin in Deutschland. Rheinbach: Antiinfectives Intelligence; 2012. pp 44-50.
- 2.
- The International Organization for Standardization (ISO). ISO 20776-1:2006. Clinical laboratory testing and in vitro diagnostic test systems – Susceptibility testing of infectious agents and evaluation of performance of antimicrobial susceptibility test devices - Part 1: Reference method for testing the in vitro activity of antimicrobial agents against rapidly growing aerobic bacteria involved in infectious diseases. ISO; 2006. Available from http://www.iso.org/iso/home/store/catalogue_tc/catalogue_detail.htm?csnumber=41630
- 3.
- Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI). Performance standards for antimicrobial susceptibility testing; Twenty Fifth Informational Supplement, M100-S26. Wayne, PA: CLSI; 2016.