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Auswirkungen prostatischer Invasion des Urothelkarzinoms auf das Überleben nach radikaler Zystektomie
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Published: | April 3, 2017 |
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Fragestellung: In früheren Studien wurde die prostatische Invasion des Urothelkarzinoms (UPI) zum Zeitpunkt der radikalen Zystoprostatektomie (RCP) mit schlechteren Überlebenswerten in Verbindung gebracht. Ziel unserer Arbeit war es, die Auswirkungen unterschiedlicher UPI-Levels auf das Überleben einer großen männlichen Kohorte, welche mittels RCP behandelt wurde, zu untersuchen.
Methodik: Zystektomie-Präparate von 995 männlichen Patienten mit Blasenkarzinom (BCa) wurden untersucht und einem der folgenden UPI-Levels zugewiesen: Keine Invasion, Carcinoma in situ (CIS) der prostatischen Harnröhre, Invasion der Lamina propria, duktales CIS und prostatische Stromainvasion. Primärer Endpunkt der Studie waren Prädiktoren der Prostata-Beteiligung bei RCP und die jeweiligen Auswirkungen auf das Gesamtüberleben.
Ergebnis: Eine UPI wurde bei 307 (30.9%) Patienten festgestellt: 28% mit CIS der prostatischen Harnröhre, 12% mit Invasion der Lamina propria, 13% mit duktalem CIS und 47% mit prostatischer Stromainvasion. Das mediane Follow-up betrug 70 Monate. Patienten mit Stromainvasion hatten ein schlechteres 5-Jahres-Überleben (12%) als diejenigen mit CIS der prostatischen Harnröhre (40%), Lamina propria-Invasion (36%) oder duktalem CIS (35%). UPI-Prädiktoren waren multifokale Tumore (Odds Ratio [OR]: 6.60, p< 0.001), lymphovaskuläre Invasion (OR: 2.61, p< 0.001), Lymphknoten-metastasen (OR: 2.02, p< 0.001) und CIS (OR: 2.02, p< 0.001). Ähnliche Prädiktoren wurden auch bei der Beurteilung der Stromainvasion gefunden.
Schlussfolgerung: Ungefähr ein Drittel der RCP-Patienten beherbergen eine prostatische Invasion durch das Urothelkarzinom. Während alle urothelialen Beteiligungen der Prostata mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert sind, haben Patienten mit Stromainvasion das schlechteste Outcome, was die T4-Einteilung in der TNM-Klassifizierung rechtfertigt.