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Die technische MRT-US-Fusionsbiopsie der Prostata am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee – Erste Erfahrungen und Ergebnisse
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Published: | April 3, 2017 |
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Aufgrund der ermutigenden Ergebnisse der multiparametrischen MRT in der Detektion von karzinomverdächtigen Prostataläsionen, empfehlen die aktuellen EAU-Guidelines deren Einsatz vor der Re-Biopsie der Prostata, bei weiterhin bestehendem Tumorverdacht nach systematischer Erstbiopsie. Seit November 2015 bietet das Klinikum Klagenfurt seinen Patienten daher die technische MRT-US-Fusionsbiopsie der Prostata an.
Hierbei kommt ein Hitachi Preirus Ultraschallsystem mit elektromagnetisch navigierter, rigider Bildfusionstechnik zum Einsatz. Die transrektal geführte Biopsie erfolgt in Lokalanästhesie und umfasst die gezielte Entnahme von mindestens zwei Stanzen aus allen MR-tomographisch suspekten Bereichen, sowie eine 10-fache systematische Biopsie der Prostata.
Bis Jänner 2017 wurden 112 Patienten mit dieser Methodik untersucht. Der mittlere PSA-Wert des Patientenkollektivs betrug 9,21ng/mL. Insgesamt konnte in diesem Re-Biopsie-Setting eine Karzinomdetektionsrate von etwa 47% erzielt werden. Im Vergleichszeitraum 2014 betrug die Detektionsrate der konventionellen Re-Biopsien etwa 24%. Von den detektierten Karzinomen fanden sich knapp 62% in der gezielten Biopsie, fast 73% wurden auch in der Random-Biopsie detektiert. In 27% der Fälle, fand sich der Tumorbefund damit ausschließlich in der gezielten Biopsie. Die histologischen Befunde aller Biopsien zeigen zu 69% Karzinome mit einem Gleason Score ≥7. In den Untergruppen, welche den Karzinombefund nur in der gezielten Biopsie bzw. nur in der systematischen Biopsie ergaben, fand sich bei 64% bzw. 60% ein Gleason Score ≥7.
Die bisher vorliegenden Ergebnisse bestätigen mit einer deutlichen Steigerung der Detektionsrate, die Vorteile durch den leitlinienkonformen Einsatz der Fusionsbiopsie bei der Re-Biopsie der Prostata. Ein völliger Verzicht auf die zusätzliche Random-Biopsie kann jedoch aus unseren bisherigen Ergebnissen nicht abgeleitet werden, da sich die pathologischen Befunde nicht nur in den gezielten Stanzen finden. Eine Tendenz zur Diagnose signifikanter Tumore mit höherem Gleason-Score zeigt sich auch in unseren Daten.