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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Frühzeitiger Chromogranin A Anstieg bei CRPC Patienten unter Docetaxel Therapie ist mit einem schlechten Gesamt- und Progressionsfreiem Überleben assoziiert

Meeting Abstract

  • E. Heinrich - Klinikum Wels-Grieskirchen, Urologie, Wels, Österreich
  • M. Schwartz - Urologische Klinik und Poliklinik der LMU München, Urologie, Mannheim, Deutschland
  • T. Werner - Urologische Praxis, Herzberg am Harz, Deutschland
  • S. Fuxius - Onkologische Praxis, Heidelberg, Deutschland
  • M. Müller - Klinikum Ludwigshafen, Urologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • C. Bolenz - Universität Ulm, Urologie, Ulm, Deutschland
  • C. Weiss - Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Statistik, Mannheim, Deutschland
  • J. Von Hardenberg - Universitätsmedizin Mannheim, Urologie, Mannheim, Deutschland

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu008

doi: 10.3205/17oegu008, urn:nbn:de:0183-17oegu0089

Published: April 3, 2017

© 2017 Heinrich et al.
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Fragestellung: Die kleinzellige/neuroendkrine Transformation bei CRPC Patienten ist mit einer raschen Progression und schlechtem Gesamtüberleben verbunden. Das Verhalten euroendokriner Serumfaktoren unter Docetaxel sowie deren mögliche Auswirkungen auf eine euroendokrine Differenzierung ist derzeit unklar.

Methodik: In einer multi-institutionalen, prospektiven, nicht interventionellen Studie mit CRPC Patienten unter Docetaxel zwischen Februar 2013 und Juli 2015, evaluierten wir wiederholt die zirkulierenden euroendokrinen Marker Chromogranin A, Neuronen spezifische Entlase (NSE) und Pro-Gastrin-releasing peptide (Pro-GRP). Die Proben erfolgten vor dem ersten, dritten und sechsten Zyklus. Statistisch wurde der Einfluss einer Marker Erhöhung auf das Gesamtüberleben (OS) sowie auf das Progressions freie (PFS) Überleben berechnet.

Ergebnis: 52 Patienten (Altern median 73, PSA median = 145 ng/ml; Vortherapie mit Abirateron Acetate n=25 bzw. Enzalutamid n=7) wurden eingeschlossen. Zwischen den drei Kontrollzeitpunkten zeigte sich eine signifikante Erhöhung von CGA zwischen dem ersten und dem dritten Zyklus (p< 0.0146). Die NSE Werten zeigte keine wesentliche Änderung. Pro-GRP zeigte einen signifikanten Abfall zwischen ersten und dem dritten sowie zwischen dem ersten und dem sechsten Zyklus (p< 0.0424 bzw. p< 0.0114). Ein früher CGA bzw. NSE Anstieg um mehr als 100% zwischen ersten und sechsten Zyklus (≥98.1ng/ml bzw. ≥18.3ng/ml) wurde als klinisch signifikante Erhöhung (high rise) gewertet. Im Vergleich zu den restlichen Patienten, zeigten high rise CGA Patienten ein schlechteres OS (p=0.0649). High rise NSE Patienten (p=0.7744) bzw. Patienten mit einem PRO-GRP Abfall (p=0.9110) waren davon nicht betroffen. In der multivariaten Auswertung stellte sich keiner der Marker als unabhängiger Parameter in Bezug auf das "Outcome" dar. Ebenso konnte keine Korrelation zwischen CGA, NSE, Pro-GRP und dem PSA Verlauf dargestellt werden.

Schlussfolgerung: Patienten mit einem frühzeitigen CGA Anstieg unter Docetaxel haben ein schlechteres Gesamtüberleben. Die routinemäßige CGA Diagnostik ist einfach in den klinischen Alltag zu integrieren und stellt eine Entscheidungshilfe in Bezug auf eine Erweiterung der Diagnostik (z.b. Metastasen Biopsien) dar.

(DRKS00004797, Funding: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH)