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Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut: Ein Goldstandard auf dem Prüfstand? Eine Analyse von 700 konsekutiven Patienten
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Published: | May 19, 2015 |
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Ziel: Experimentelle Verfahren für die Rekonstruktion von Harnröhrenstrikturen mittels tissue engineering messen sich bezüglich Morbidität und Rezidivrate mit dem Einsatz von Mundschleimhaut (OMG). Im Rahmen einer prospektiven Studie sollten die Langzeitergebnisse und die Patientenzufriedenheit nach Urethrarekonstruktion mit OMG ermittelt werden.
Material und Methoden: Zwischen 04/1994 und 11/2013 wurden 749 langstreckige Rezidivurethrastrikturen einzeitig mittels OMG rekonstruiert. Anzahl der VorOP 5,2 x (1-30), Alter 51,7 J. (5-89), mittlere Strikturlänge beträgt 10,1 cm, Median 8 cm (2-25). Die Transplantation erfolgte ausschließlich ventral. Die Follow up (FU) Untersuchungen erfolgte prospektiv standardisiert „Patient self reported“ mittels standardisierten Fragebogen zur Lebensqualität und sowie zur Morbidität & Messung von Uroflow & Restharn 3- monatlich im 1. Jahr und 6- monatlich auf Dauer. Des weiteren wurde die Wiederwahl und Weiterempfehlung des Eingriffs erfragt. Bei Flow <20 ml oder RH >50 ml oder Infekten folgte eine Urethroskopie u./o. ein Urethrogramm.
Ergebnisse: Von 700 (93,4%) liegt ein vollständiger Datensatz vor. 91% (n=637) sind bisher rezidivfrei bei einem mittleren Follow up von 59,7 Mo. (1-205). Die mittlere Zeit bis zum Rezidiv lag bei 33,8 Mo (3-132). 95% der Patienten ohne Rezidiv waren hoch zufrieden, würden den Eingriff erneut wählen und anderen empfehlen.
Schlussfolgerung: Die Urethrarekonstruktion mit OMG ist Gold Standard was Langzeitergebnisse und Patientenzufriedenheit betrifft. Hieran müssen sich alle zukünftigen Verfahren messen wobei auch der Kostenaspekt ein weiterer Vorteil sein wird.