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Radiofrequenz induzierte Hyperthermie-Chemotherapie (RIHTC) bei high-risk nicht-muskel-invasiven Blasencarcinomen (NMIBC): Effektivitätsanalyse von 271 Patienten mit mindestens 2-jähriger Verlaufskontrolle einer internationalen, multizentrischen Kohortenstudie
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Published: | May 19, 2015 |
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Fragestellung: Unter den aktuellen Gegebenheiten der BCG-Knappheit in Europa, ist die Diskussion aufgeflammt, welche alternativen Therapieverfahren die Urologie für high-risk Blasencarcinom Patienten zur Verfügung hat. Um diese Diskussion substanziell zu unterstützen hat unsere internationale Studien Gruppe die prospektiv einheitlich therapierten high-risk Patienten zur Auswertung gepoolt und stellt die Ergebnisse hier vor.
Methodik: 271 Patienten erfüllten die high-risk Kriterien (pTis, pT1, G3, nicht komplett resezierbare NMIBC und BCG-Versager nach Vortherapie) und sind standardisiert mit einer ablativen RIHTC behandelt worden (Induktionsphase 8 mal wöchentlich RIHTC mit 2x40 mg Mitomycin über insgesamt 60 Minuten mit Wirkstoffaustausch nach 30 Minuten, TUR-B zur Kontrolle 3 Wochen nach Abschluss der Induktionsphase, Erhaltungstherapie über 36 Wochen mit einer Therapie alle 6 Wochen mit 2x20 mg Mitomycin über insgesamt 60 Minuten mit Wirkstoffaustausch nach 30 Minute) Follow-up mit Cystoskopie alle 3 Monate über 2 Jahre, danach alle 6 Monate, immer mit Cytologie kombiniert. Für diese Analyse wurde eine intention to treat (ITT) Analyse durchgeführt.
Ergebnis: Die Studiengruppe war 67,3 Jahre im Mittel alt und verteilte sich mit 78,2% Männern und 21,8% Frauen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 2,2 Jahre. Von den Patienten, die die Induktions- und Erhaltungstherapie komplett absolviert hatten, blieben 76,8% für 28 Monate im Mittel tumorfrei. Die Tumorfreiheitsrate nach 2 Jahren betrug 80,6%. Für BCG Resistenz betrug der Rezidiv freie Anteil 41,7%, bei frühem Rezidiv nach BCG 66,7% und bei BCG naiven Patienten war die Tumorfreiheitsrate nach 2 Jahren 81,7%.
Schlussfolgerung: Die Effektivität der RIHTC bei high-risk NMIBC Patienten ist sehr beeindruckend. Die Analyse der Studiengesamtheit zeigte eine Rezidiv-Freiheitsrate von 80,6% nach 2 Jahren. Diese Erfolgsrate liegt weit höher als die dokumentierte Erfolgsrate zur Rezidivvermeidung bei einer BCG Therapie. Wie in den historischen BCG-Studien sind auch in unserem Kollektiv der Carcinoma in situ Status und eine erfolgte BCG-Vorbehandlung die wichtigsten Interferenzgrößen.
In der Subgruppenanalyse der nicht BCG vorbehandelten high-risk Patienten erreichten wir sogar eine Rezidivrate von nur 18,3%, was um mehr als 100% effektiver war als die historisch dokumentierte BCG Effektivität.