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Differenzierung suspekter Läsionen in der Skelettszintigraphie durch 99mTc DPD 3D-SPECT-CT bei Malignomen des Urogenitaltrakts
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Published: | April 23, 2013 |
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Einleitung: Die 99mTc-Skelettszintigraphie ist nach wie vor die Standarduntersuchung zum Nachweis von Skelettmetastasen bei den meisten Tumorentitäten insbesondere auch beim Prostatakarzinom. Deren Spezifität ist durch die oft schwierige Differenzierung degenerativer, inflammatorischer und maligner Prozesse jedoch limitiert. Unklare v.a. singuläre szintigraphische Anreicherungen im peripheren Skelett können mit einem konventionellen
Röntgenbild meist nicht ausreichend geklärt werden. Die Möglichkeit einer Diagnosesicherung durch eine ergänzende Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie / Computertomographie (3D-Spect/CT) wurde evaluiert.
Material und Methoden: Diese Studie umfasst eine Kohorte von 23 Patienten mit histologisch gesicherten urogenitalen Malignomen und großteils singulären suspekten Läsionen in der konventionellen Skelettszintigraphie.
Von den 23 Patienten litt jeweils einer an einem Nierenzellkarzinom und einem Hodentumor, zwei an einem Urothelkarzinom der Harnblase sowie 19 Patienten an einem Prostatakarzinom. Bei diesen Patienten wurde zusätzlich ein 3D-Spect und eine low dose CT der region of interest durchgeführt.
Resultate: In der konventionellen Knochenszintigraphie wurden sieben verdächtige Läsionen im Bereich der Rippen nachgewiesen. Unter Verwendung der SPECT/CT konnte eine Metastase nur in einer von sieben Fällen (1/7) bestätigt werden. Fünf von sieben Veränderungen waren posttraumatisch, eine von sieben degenerativ bedingt. Sieben von vierzehn (7/14) unklaren Mehrspeicherungen im Bereich der Wirbelkörper waren metastatischer Natur, die restlichen sieben degenerativer Genese.
Zwei suspekte Läsionen im Femur entpuppten sich nach ergänzender Durchführung der SPECT/CT als Enchondrom bzw. als Osteophyt.
Eine singuläre suspekte Knochenmetastase im Becken wurde mittels SPECT/CT bestätigt.
Insgesamt bestätigte sich nur bei neun von vierundzwanzig (9/24) unklaren Mehrspeicherung die Verdachtsdiagnose einer Metastase, während die übrigen fünfzehn Läsionen durch benigne Veränderungen bedingt waren.
Bei einem Patienten mit unauffälliger konventioneller Knochenszintigraphie wurde mittels SPECT/CT eine Konchenmetastase detektiert.
Schlussfolgerung: In unserer Fallserie ermöglichte die zusätzliche Durchführung einer SPECT/CT bei unklaren Mehrspeicherungen in der konventionellen Skelettszintigraphie eine definitive Diagnose in 100%.