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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Fallbericht: Seltener Nierentumor – Primäres renales Karzinoid in einer Hufeisenniere

Meeting Abstract

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  • J. Roth - Abteilung für Urologie, Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria
  • K. Jeschke - Abteilung für Urologie, Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP4-13

doi: 10.3205/13oegu105, urn:nbn:de:0183-13oegu1054

Published: April 23, 2013

© 2013 Roth et al.
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Fallvorstellung einer 59-jährigen Patientin mit einem primären Karzinoid der Hufeisenniere.

Methodik und Ergebnis: H.M. weibl. 59a

Anamnese: st. p. 2 x HWI, gelegentlich lumbales „Ziehen“, Hufeisenniere bekannt

Befunde: Harn L++, Sono: Blase fast leer, Hufeisenniere li wegen ausgeprägtem

Meteorismus nicht einsehbar >> CT veranlasst.

CT-Befund: Hufeisenniere mit solider KM aufnehmender Läsion 25 x 20 mm dorsale Parenchymlippe re mit Verkalkung, keine LK Vergrößerungen, keine Leber- oder Lungenherde.

Therapie: retroperitoneoskopische Nierentumorresektion in warmer Ischämie

Histologie: Nierenkeilresektat mit einem Tumor mit neuroendokriner Differenzierung, Gut differenziertes Karzinoid der Niere pT3a mit metaplast. Ossifikation

Ga-DOTATOC PET CT negativ, Klinisch beschwerdefrei

Schlussfolgerung: Primäres Karzinoid der Niere:

Extrem selten, Erstbeschreibung 1966, seither etwa 70 Fälle publiziert.

Wahre Inzidenz höher, Geschlechtsverteilung indifferent.

Häufung um das 50igste LJ (28 - 74),

Assoziation mit Hufeisenniere (18% - 25%) und renalen Teratomen (11%-14%)

ev. auch polycystischen Nieren (2%)

Pathogenese unklar

Hypothesen:

  • Entstehung möglicherweise aus pluripotenten Stammzellen
  • ektopes Gewebe der Neuralleiste im Hilusbereich wärend der Embryogenese

Bildgebung: Unspezifisch in CT und MRT, 30% mit Verkalkungen

Etwa 25% - 50% haben oder entwickeln Metastasen

Therapie: Chirurgisch radikale Entfernung

Chemotherapie keine Daten, Radiatio: palliativ.

5-Jahres-Überlebensraten: M0 65%; M+ 36%

Karzinoide exprimieren reichlich Somatostatinrezeptoren, daher Untersuchung mit radioaktiv markierten Somatostatin-Analoga:

In 111 DTPAOC(Octreotid) SPECT oder

Ga 68 - DOTATOC PET CT

Enges Follow up wird empfohlen